Linksabbieger aufgepasst!

Die Radfahrer sollen weichen: Die geplante 23. Novelle der STVO sieht Veränderungen an geregelten Kreuzungen vor.
BADEN (zedl). Auf Initiative von Vbgm. Helga Krismer verabschiedete der Badener Gemeinderat eine Resolution zur geplanten 23. Novelle der Straßenverkehrsordnung. Die Novelle sieht vor, vorgezogene Haltebereiche an geregelten Kreuzungen, welche bislang aus Sicherheitsgründen den Radfahrern vorbehalten waren, nun ausschließlich für die Benutzung durch Motorräder zu beschränken. Ein Rückschritt für die Region Baden und Umgebung, hat man schließlich in den vergangenen Jahren eine Menge in den Ausbau der Radwegenetze investiert und für die Bewusstseinsbildung in Richtung Radfahren als Alternative zum Auto getan. Vbgm. Helga Krismer hat die Resolution zur Debatte in den Ausschuss eingebracht, wo seitens der Stadtpolizei Oberst Walter Santin und seitens der Bauabteilung Michael Madreither eindringlich auf die Beibehaltung des Status quo hingewiesen haben. Die Badener Stadtregierung appelliert daher an Bundesministerin Bures, die geplante Neuerung abzuändern und die vorgezogenen Haltelinien auch weiterhin als Sicherheitsfaktor für die Radfahrer zu erhalten. Außerdem würde mit dieser Novelle umwelt- und verkehrspolitisch ein völlig falsches Signal gesetzt werden, welches auch allen Förderungen des Bundes zur Steigerung des Fahrradanteils im Alltagsverkehr vollkommen widersprechen würde, ist man sich in der Stadtregierung einig. Die Resolution ist mittlerweile schon auf dem Weg zur Bundesministerin ...
Für die Stadtregierung ist es völlig unverständlich, warum die seit Jahren so erfolgreich betriebene Förderung des innerstädtischen Radverkehrs, im Zuge derer nach Auskunft der Gemeinde der Radanteil in Baden mehr als verdoppelt werden konnte, nun mit einem Schlag zunichte gemacht werden soll. Helga Krismer: „Leider werden auf Bundesebene Gesetze von Personen gemacht, die selber außer bei einem Überlandausflug selten im Radsattel sitzen.“