Lauf zum Jungendbrunnen und zur Theresienwarte
Liebe LauffreundInnen,
hier mein nächster Lauf-, Walk- und Wandervorschlag für die Badener Umgebung.
Zuletzt ging es in den Westen in´s Helenental, diesmal wende ich mich mehr Richtung Nordwesten. Startpunkt ist der Haupteingang zum Kurpark Baden unweit des Casinos. Unnötig zu erwähnen, daß mich Kira wieder ungedulig begleitet, sie muß schließlich auf mich aufpassen wenn wir im Wald unterwegs sind ;-) Im Kurpark gibt es zahlreiche hübsche Wege, doch ich halte mich vom Casino aus gesehen eher links und komme zum "Felsenweg" der hoch über der Anderas-Hofer-Zeile Richtung Kaiser Franz-Josef Museum führt. Dieser kleine Weg, teilweise mit engen Serpentinen, Brücken und direkt an der Felswand entlang, gehört zu den spektakulärsten und schönsten Wegen von Baden - man wähnt sich auf der Hohen Wand oder sonstwo, kaum zu glauben daß wir sowas vor der Haustüre haben! Vorbei geht es am Winschloch, einer grottenartigen Vertiefung in der Felswand, in der im Mittelalter Räuber gehaust haben sollen, dann führt der Weg als Verlängerung der Andreas-Hofer-Zeile durch den Wald leicht bergauf. Nach der Querung des Gaminger Weges wirds schon ordentlich steil, das Tempo sinkt, der Atem geht schneller. Aber lange ist das steile Stück nicht, ich kreuze den Rainerweg und folge dem Gaadener Weg links bergauf. Noch ein paar hundert Meter leicht ansteigend den Waldweg entlang, dann habe ich es - natürlich kräftig unterstützt von "Zughund" Kira - geschafft und stehe oben bei der Wegkreuzung am Höhenrücken.
Links zeigt der Wegweiser nach Siegenfeld und zum Jungendbrunnen, meinem vorläufigen Ziel. Locker und leicht geht es jetzt ebenaus über die Waldstraße dahin, durch die blätterlosen Bäume blinzelt die Sonne - was für ein herrliches Gefühl nach den doch recht anstrengenden Steigungen bis hierher. Aus der Forststraße wird ein Waldweg der den Rücken des Mitterberges entlangführt und sich langsam wieder senkt. Der Weg endet abrupt an einer riesigen Waldstraße (die in meiner Wanderkarte nicht eingezeichnet ist). Hier ist es nicht ganz leicht, die Abzweigung zum Jungendbrunnen zu finden: Ein paar Meter auf der "Autobahn" rechts halten, dann führt der Weg nochmals rechts ab, den Waldrand entlang bergab. Nach etwa 200m steht man - fast an der steilsten Stelle des Hanges - vor dem gut versteckten Jungendbrunnen.
An heißen Sommertagen ist das ein herrliches Plätzchen um sich abzukühlen, zu rasten und die Ruhe fernab von Hektik und Trubel zu genießen. Der Brunnen hat seinen Namen laut Inschrift übrigens vom schwedischen Oberst
Jungend, der hier im 30jährigen Krieg von einer Schlangenschlundkugel tödlich verletzt worden ist. Wir machen kurz Pause und trinken ein wenig, dann geht es weiter recht steil bergab bis zur Forststraße die den Purbach entlangführt. Hier könnte ich mich links halten, dem Purbach folgen und würde dann bei der Keuzung Helenental - Siegenfeld auf meine Route aus dem vorigen Beitrag von der Cholerakapelle treffen.
Doch diesmal habe ich was Neues vor: Zunächst Richtung Siegenfeld den kleinen Pfad runter zum Purbach, der sich hier wie ein Bilderbuchbächlein durch sein Tal schlängelt, kleine Tümpel und Teiche bildet. Für Kinder müsste es ein Paradies sein, im Sommer hier zu planschen und Dämme zu bauen :-) Dann ein paar hundert Meter auf dem angenehm weichen Pfad durch den Wald dahin bis zu einem Wegweiser. Den Weg weiter geradeaus kenne ich ja, aber hier scharf rechts bin ich noch nie gelaufen, also los, auf in´s Unbekannte ;-) Wieder quere ich das Purbachtal und folge einem kleinen feuchten Pfad durch einen lichtdurchfluteten Jungwald. Die Luft ist kühl, feucht und frisch, es ist wieder einmal ein Genuß hier flott dahinzufegen! Bald geht der Jungwald in einen ebenso hellen, lockeren Hochwald über der sich den Hang hinauf erstreckt - ein tolles Bild! Die kahlen Bäume in der Abendsonne, das Spiel von Licht und Schatten und der kleine Weg, der sich bergauf in diese Szenerie hineinzoomt ... oben angekommen empfängt uns ein großer Lagerplatz auf dem Unmengen Rüben liegen, offensichtlich für die Wildfütterung. Kira untersucht zuerst die Rüben, findet aber keinen Gefallen daran - dafür umso mehr an den zahlreichen Fährten die sie hier erschnuppern kann. Das muß wohl eine Art Geruchsparadies für sie sein - ganz aufgeregt zieht sie mich kreuz und quer über den gesamten Platz bis es mir reicht und wir auf der Forststraße den Weg Richtung Oberer Kurpark einschlagen. Nach gut einem Kilometer treffe ich oben am Höhenrücken wieder auf die Forststraße vom Hinweg. Meine "Erkundungsschleife" ist damit beendet, mein Lauf aber noch nicht. Weil es so schön ist und wir uns noch nicht so richtig verausgabt haben sausen wir noch einen guten Kilometer leicht bergauf und bergab bis zur Theresienwarte - ein empfehlenswerter Aussichtsturm im Oberen Kurpark. Die Abendsonne und die klare Luft, der Blick über den Wienerwald und das Wiener Becken sorgen für eine idyllische Stimmung. Besonders gefällt mir die Aussicht nach Süden, über Baden und den Aquädukt zur Ruine Rauheneck, den Harzberg mit der Jubiläumswarte, dahinter die Hohe Wand und der Schneeberg. Da überall war ich schon im Laufschritt oben und ich freue mich darauf, dort wieder hinzukommen. Gemeinsam mit ein paar Wanderern genieße ich einige Minuten diesen Ort, dann geht es den Turm wieder runter und durch den jetzt schon dämmrigen Kurpark zurück in die Stadt.
Soviel für diesmal, bis zum nächsten Lauf viel Spaß + bleibt (werdet ;-) fit
LG Hans
P.S.: Zu einigen der Orte, die ich auf meinem Lauf erwähnt habe, gibt es weitere Bilder und Informationen im Internet. Wen´s interessiert - einfach suchen! Oder aber - die Runde nachlaufen bzw. nachwandern, eigene Erfahrungen sammeln und eigene Bilder schießen :-)
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