AMS Baden zieht Arbeitsmarktbilanz 2020
Corona-Krise treibt Arbeitslosigkeit nach oben

AMS Baden-Geschäftsstellenleiterin Claudia Schweiger mit der Bilanz 2020 | Foto: AMS Baden
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BEZIRK BADEN. Noch im Dezember 2019 prognostizierte das Forschungsinstitut Synthesis im Auftrag des AMS für das Jahr 2020 für Österreich ein Wirtschaftswachstum von 1,2% und eine Arbeitslosenquote für Niederösterreich von 7,6%. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass die Corona-Pandemie den Arbeitsmarkt schlagartig verändern wird: Aktuellen Prognosen zufolge, schrumpft die Wirtschaft in diesem Jahr um 9%, die Arbeitslosenquote wird laut Synthesis in Österreich auf 10% ansteigen.

AMS Baden-Leiterin Claudia Schweiger blickt auf ein mehr als arbeitsreiches Jahr zurück:
Mitte März stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk rasant an, gleichzeitig ging das Angebot an freien Stellen deutlich zurück. Im AMS in Baden sind nun seit mehreren Monaten persönliche Gespräche mit Jobsuchenden die Ausnahme. „Wir haben unsere Services vielfach auf das Telefon und den elektronischen Kanal, das eAMS-Konto, umgelegt. Ein Umstand, der die Vermittlung von Jobs und freien Stellen nicht unbedingt leichter macht. Zugleich galt es, die Unternehmen in der Krise mit der Kurzarbeitsbeihilfe zu unterstützen“, blickt Schweiger auf ein arbeitsreiches Jahr im AMS zurück.

Rasche und konsequente Vermittlung 

Damit die Suche nach einem neuen Job nicht länger dauert als notwendig und um Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen, ist es zentrales Anliegen der Beraterinnen und Berater des AMS Baden, Kundinnen und Kunden rasch auf einen neuen Arbeitsplatz zu vermitteln. In Baden wurde der Vermittlungsturbo bereits ab Ende April wieder hochgefahren. „Mit unserer Strategie der raschen und konsequenten Vermittlung sind wir auf dem richtigen Weg: So werden bis Jahresende voraussichtlich knapp 7.600 Jobsuchende im Bezirk Baden ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet haben. Das bedeutet ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 1,5% oder 112 Personen“, stellt AMS-Geschäftsstellenleiterin Schweiger fest.

Trotz angespannter Situation am Stellenmarkt 3.400 freie Stellen im Bezirk besetzt
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich durch die Pandemie deutlich verringert. Im Bezirk Baden werden dem AMS bis Ende 2020 voraussichtlich 4.110 freie Stellen gemeldet worden sein, das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 25,5%. 
Trotz der gebremsten Arbeitskräftenachfrage und den erschwerten Rahmenbedingungen im Zuge der Pandemie werden im Gesamtjahr 2020 voraussichtlich 3.400 freie Stellen mit einer passenden Arbeitskraft im Arbeitsmarktbezirk Baden besetzt.

Eckdaten zum Arbeitsmarkt im Jahr 2020: Corona-Krise trifft sämtliche Bereiche
„2020 waren wir mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit quer durch alle Branchen und Berufsgruppen konfrontiert. Betroffen von Jobverlust waren Personen aller Altersgruppen, Jugendliche wie Ältere und Frauen ebenso wie Männer“, analysiert die Leiterin der AMS-Geschäftsstelle in Baden.

Bestand an arbeitslosen Personen gegenüber dem Vorjahr um 28,1% gestiegen: 

Im Jahresdurchschnitt 2020 werden voraussichtlich 7.331 Personen arbeitslos gewesen sein. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs um 28,1%.
Anstieg der Arbeitslosigkeit in allen Altersgruppen: 
Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe bis 25 Jahre steigt 2020 im Vorjahresvergleich voraussichtlich um 22,8%.
Bei der Generation 50 Plus verzeichnet das AMS Baden voraussichtlich einen Zuwachs von durchschnittlich 23%.

Anstieg der Arbeitslosigkeit unabhängig von Geschlecht und Qualifizierung: 

Mit durchschnittlich 3.367 jobsuchenden Frauen beträgt der Zuwachs in dieser Personengruppe gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich 29,3 %, während jahresdurchschnittlich 3.963 Männer (+27 %) beim AMS Baden arbeitslos gemeldet waren.
Die Arbeitslosigkeit bei Personen ohne abgeschlossene Ausbildung wird sich im Bezirk Baden im Gesamtjahr um etwa 27,4 % gegenüber dem Vorjahr erhöhen. 
Die Zahl der arbeitslosen Badener*innen mit Lehrabschluss ist im Vergleich zu 2019 um voraussichtlich 26,6 % angestiegen.
Rückgang bei der Zahl Beschäftigtenzahl: 
Mit voraussichtlich 57.697 unselbständig Beschäftigten kommt es gegenüber dem Rekordjahr 2019 zu einer Verringerung bei der Beschäftigtenzahl um 1,9%.

Zahl der Langzeitarbeitslosen wird steigen

„Im Bezirk Baden verzeichnen wir zum Jahresende einen voraussichtlichen Anstieg bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen um 11,7%. Aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten wir im kommenden Jahr eine steigende Zahl bei langzeitarbeitslosen Personen. Das Jahr 2020 hat den Arbeitsmarkt mit all seinen Akteuren vor bisher nicht gekannte Herausforderungen gestellt, die es jetzt zu bewältigen gilt. Mit der Vermittlungsoffensive des AMS werden wir dafür sorgen, dass unserer Kundinnen und Kunden rasch wieder einen neuen Job finden. Für Personen, denen ein rascher Einstieg ins Berufsleben nicht gelingt und damit Betriebe die Fachkräfte bekommen, die sie benötigen, halten wir außerdem ein Qualifizierungsangebot bereit, das auf die Anforderungen der Region abgestimmt ist und die Besonderheiten des Arbeitsmarktes im Bezirk Baden berücksichtigt,“ so Geschäftsstellenleiterin Schweiger.

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