Extremer Liebestod
Philipp Hochmair performt Werther in der „Kabane 21”.
BAD VÖSLAU. Auf Grund von bedrohlichem Donnergrollen musste die Wasserbühne im Quellbecken diesmal leer bleiben. Doch Philipp Hochmair, einem breiten Publikum als schwuler Politiker in „Vorstadtweiber” längst ein Begriff, wollte nicht, dass „die Zuschauer mit leerer Seele” vom Schwimmenden Salon nach Hause gehen. In Windeseile wurde das Restaurant „Kabane 21” adaptiert und der Theaterberserker Hochmair spielte Goethes Liebeswahn auf einem Tisch, rund um ihn das Publikum, das sich zuerst etwas irritiert, dann aber fasziniert mit ihm auf dieses Improvisationsabenteuer einließ. „Es waren extreme Umstände”, sagt die künstlerische Leiterin des Festivals Angelika Hager, „aber Hochmair ist auch der extremste Schauspieler, den ich kenne. Andere Künstler würden in einem solchen Fall nach ihrem Riechsalzfläschchen verlangen, er blüht unter widrigen Umständen nahezu auf.” Einige Fantrupps waren extra aus Wien angereist – nicht zuletzt weil Hochmair bei seinen Performances im „Schwimmenden Salon” verlässlich „flitzt”: Viele Smartphones waren gezückt, als er sich dann tatsächlich vor dem Publikum auszog und supernackt in die Nacht lief, um sich quasi als Schlussbild in die Fluten zu werfen. Werther starb einen doppelten Selbstmord: Denn vorher wurde noch aus der Pistole geschossen. „Ich liebe dieses Festival”, erklärte er nach dem künstlerischen Extremtrip bei selbstgemachter Wodka-Himbeere, „hier hat sich in den letzten Jahren eine richtige Künstlerkolonie gebildet, inzwischen ist das Thermalbad für mich ein richtiges Zuhause geworden.”
Der letzte Termin der Saison 2016:
26. August: Maria Happel und Christoph Grissemann lesen Loriot.
Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt. Beginn ist immer um 19.30 Uhr.
Eintrittspreis pro Person: 22 Euro
Infos unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.thermalbad-voeslau.at">www.thermalbad-voeslau.at</a>
Kartenbestellungen unter 02252/76 26 60 oder per Mail an schwimmender.salon@voeslauer.at
Alle Fotos: Vöslauer
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