Biondekbühne, das EU-Theater

Allgemeine Informationen
Die BiondekBühne ist eines der größten Jugendtheater Europas und das größte Österreichs. In den ersten zehn Jahren ihres Bestehens hat sie sich von einem kaum bekannten Schultheater zu dem entwickelt, was sie heute ist: die Bühne für Neugierige.
Von Stillstand ist jedoch keine Spur zu sehen: Aus anfangs 60 Mitgliedern wurden in kürzester Zeit über 350 Kinder und Jugendliche, die in zwölf Theater-, dreizehn Tanz- und drei Musikgruppen Kunst schaffen. Und es werden jedes Jahr mehr!
Im Zuge dieser rasanten Entwicklung haben wir schnell die Grenzen Österreichs hinter uns gelassen: Seit 2011 beschäftigt sich die BiondekBühne intensiv mit den verschiedenen Fördermöglichkeiten der EU. Dabei stand bis 2013 das Programm „Jugend in Aktion“ im Mittelpunkt, welches 2014 von „Erasmus+“ abgelöst wurde. Die Europäische Kommission unterstützt mit dieser Förderschiene unter anderem Jugendbegegnung und Jugendaustausch zwischen den Mitgliedsstaaten und benachbarten Ländern. Es geht in diesem Fall nicht um Schüler/innen- oder Studierendenaustausch sondern um Projekte des nonformalen Lernens von Vereinen oder Jugendgruppen.
Die Ziele der EU decken sich fast eins zu eins mit den unseren. Es geht um die Entwicklung der Persönlichkeit, nicht durch Pauken und Büffeln sondern durch die Begeisterung gemeinsam mit anderen an einem „Werk“ zu arbeiten. Die Idee des nonformalen Lernens und der aktiven Teilnahme der Jugendlichen macht den Unterschied zu den Lernsystemen der Europäischen Schulen. Diese Chance für unsere Jugend ist enorm wichtig.
Dazu kommt im Falle der EU-Projekte noch der interkulturelle Austausch. Er öffnet den Horizont, macht die jungen Menschen offen für andere Kulturen, Sichtweisen und Religionen. Nur wenn es uns gelingt, dass Freundschaft und Partnerschaft zwischen den unterschiedlichen europäischen Kulturen für die nächste Generation zur Selbstverständlichkeit wird, hat der Europäische Gedanke eine Chance. Erst dann werden die Wirtschaftsprogramme des gemeinsamen Marktes und der gemeinsamen Währung funktionieren.
Mittlerweile ist die BiondekBühne ein bedeutender Knotenpunkt eines internationalen Netzwerkes von Jugendtheatern und kulturellen Jugendorganisationen. Über 50 Partner in rund 15 Europäischen Ländern sind Teil dieses Netzwerkes. Der Name der BiondekBühne ist in der Jugendtheaterszene Europas mittlerweile ein Begriff.
Wie entsteht ein EU-Projekt?
Zu Beginn steht immer die Projektidee. Diese kommt jedoch stets aus einer anderen Richtung: Manchmal ist es eine Jugendorganisation aus einem anderen Land, die sich bei uns meldet, manchmal lernen wir bei Vernetzungstreffen, an denen wir regelmäßig
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in verschiedenen Ländern Europas teilnehmen, Kolleg/innen aus dem Sektor der Jugendarbeit kennen, die gerne mit uns zusammen arbeiten würden, oder ganz klassisch, wie es auch zu Beginn unsere EU-Historie war, kommt die Idee von unserem EU-Team und wir suchen uns danach passende Partnerorganisationen.
Unser EU-Team
Dass wir auch hinter den Kulissen die Idee der Europäischen Kommission der aktiven Teilhabe der Jugendlichen ausführen, ist uns besonders wichtig: Der größte Teil unseres EU-Teams ist unter 24 Jahren alt. Wir haben damit einen viel direkteren Draht zu unseren jugendlichen Mitgliedern und wissen über deren Interessen bestens Bescheid. Dies garantiert, dass ständig neue und innovative Ideen eingebracht werden und gewährleistet die hohe Qualität unserer EU-Projekte.
Auch die Fortbildung unseres Teams ist uns ein wichtiges Anliegen. Mehrmals pro Jahr nehmen unsere Mitarbeiter/innen an Seminaren im In- und Ausland Teil, um auf dem neusten Stand der EU-Förderprogramme zu sein, neue Methoden des Projektmanagements kennen zu lernen, oder um Kolleg/innen anderer Jugendorganisationen kennen zu lernen und gemeinsam neue Projektideen zu entwickeln.
Vorbereitung
Um an Förderungen der Europäischen Union zu kommen, muss unser Team Stapel an Antragsformularen ausfüllen. Ein einzelnes Projekt hat dabei einen Umfang von etwa 40-60 Seiten. Das Projekt muss dabei schon von vorne bis hinten durchgeplant sein. Das heißt, jede Partnerorganisation muss schon gefunden sein (dabei werden Unterschriften durch ganz Europa gesendet – jedes Mal ein Wettlauf gegen die Zeit), die Verfügbarkeit von Räumlichkeiten muss geprüft werden und - am wichtigsten – ein künstlerisches und pädagogisches Konzept muss stehen: Inhalte und Zeitplan müssen bis ins kleinste Detail erläutert werden.
Doch wir tun diese Arbeit mit Vergnügen. Und so kommt es, dass die BiondekBühne im Jahr 2013 mit Abstand am meisten Fördergelder von „Jugend in Aktion“ in Österreich bekam, die für Projekte in diesem Sommer und auch noch 2015 aufgewendet werden.
EU-Projekte sind mittlerweile ein essentieller Bestandteil unseres Angebots und eines unserer Alleinstellungsmerkmale.

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Projekte im Sommer 2014
Acting Out
Den Auftakt unseres internationalen Sommers 2014 bildete das Projekt „Acting Out!“, welches zehn Badener Jugendliche für eine Woche nach Newbridge in Irland führte. Zusammen mit jungen Menschen aus Portugal, Großbritannien und Irland bearbeiteten sie mit theatralen Mitteln das Thema „Vielfalt in Europa“. Das Spektrum der angebotenen Workshops reichte dabei von Maskentheater über Clownerie bis hin zu Bühnenkampf.
Sichtlich unerwartet kam der Besuch im europäischen Google-Hauptquartier in Dublin in der Mitte der Woche. Auch in der exklusiven Führung stand die Vielfalt im Mittelpunkt.
Der Projektleiter der BiondekBühne und Theaterpädagoge Gregor Ruttner, der selbst einen Workshop zum Thema Forumtheater durchführte, zeigte sich sehr zufrieden: „Dieses Projekt zeigte wieder einmal auf, welche Möglichkeiten alle in einem Jugendaustausch stecken. Unsere Teilnehmenden konnten ihren Horizont immens erweitern - sowohl in künstlerischer als auch in menschlicher Hinsicht.“
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schnitzel.tortilla
Kaum war eine Gruppe von Mitgliedern der BiondekBühne aus Irland zurück, zog es eine andere ebenfalls durch eine Förderung der Europäischen Union nach Spanien. Eine Woche lang entwickelten sie zusammen mit ortsansässigen Jugendlichen unter der Leitung von Theaterschaffenden aus Spanien und Österreich ein eigenes Theaterstück. Das Ausgangsmaterial war dabei das bekannte spanische Nationalepos Don Quijote.
Gleich nach den Workshops ging es immer raus in die Natur. Eine Fahrradtour stand dabei genauso auf dem Programm wie eine Führung durch die Altstadt von Valderrobres. Abgerundet wurde die Woche mit einem Besuch in Barcelona am letzten Tag.
„Es ist schön, die vom Massentourismus unberührte Seite Spaniens kennen zu lernen und dabei gemeinsam mit den spanischen Jugendlichen ein Stück Kunst zu schaffen“, sagt Hannah Balber, eine der österreichischen Teilnehmenden.
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Facts:
4 Länder: Irland, Großbritannien, Portugal, Österreich 50 Teilnehmende
Ort: Newbridge, Irland
Zeitraum: 21. bis 29. Juni 2014
Förderung: Europäische Union, Jugend in Aktion 1.1
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Das Projekt war im Übrigen der direkte Nachfolger zu paella.strudel, bei dem dieselbe Gruppe junger Menschen letztes Jahr in Baden zusammen kam, um gemeinsam Theater zu spielen. Der Begriff „Jugendaustausch“ wird bei der Bühne für Neugierige tatsächlich wörtlich genommen.
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act.union 2.0
Von 3.-10. August besuchten uns jene armenischen Jugendlichen, die letztes Jahr unsere Gastgeber/innen waren.
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Eine Woche lang wurde gemeinsam musiziert, getanzt und geschauspielert. So wurde zum Abschluss Goethe’s Ballade Der Erlkönig auf die Bühne gebracht. Ermöglicht wurde das Ganze durch die Unterstützung der Stadtgemeinde Traiskirchen. So konnten wir die Workshops im BIZENT durchführen, wo nicht nur fleißig in zwei Stockwerken geprobt wurde, sondern auch gekocht wurde, etwa für den interkulturellen Abend, an dem die jeweiligen Kulturen künstlerisch wie kulinarisch präsentiert wurden.
„Jugendliche wie diese aus dem Osten und dem Westen zu sehen, wie sie harmonisch zusammen arbeiten, spielen und leben, gibt mir große Hoffnungen für die Zukunft“, resümiert Mary Ann Harty vom American Peace Corps, deren Idee für ein solches Projekt vom Team der BiondekBühne in die Tat umgesetzt wurde. Sprachbarrieren wurden leicht überwunden - „die gemeinsame Sprache war die Freundschaft“, ergänzt Harty.
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Facts:
2 Länder: Spanien und Österreich
21 Teilnehmende
Ort: Valderrobres, Spanien
Zeitraum: 7. bis 14. Juli 2014
Förderung: Europäische Union, Jugend in Aktion 1.1
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Facts:
2 Länder: Armenien und Österreich
50 Teilnehmende
Ort: BIZENT, Traiskirchen
Zeitraum: 3. bis 10. August 2014
Förderung: Europäische Union, Jugend in Aktion 3.1 & Stadtgemeinde Traiskirchen
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site.specific
Für eine Woche wurde Eggenburg in Niederösterreich zum Zentrum der europäischen Jugendtheaterszene. In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich veranstaltete wir von 25. bis 28. August 2014 das internationale Schul- und Jugendtheaterfestival site.specific.
Dabei handelte es sich jedoch nicht um ein gewöhnliches Jugendtheaterfestival, da die Gruppen aus Irland, Estland und allen Teilen Österreichs nicht auf normalen Bühnen auftreten und dort ihre Stücke von zu Hause präsentieren werden, sondern um eines, bei dem der Fokus auf der Sparte des ortsspezifischen Theaters bzw. „site-specific theatre“ liegt. Daher wurde auch das Festival so betitelt: site.specific.
Das Besonderes an dieser Art des Theater ist, dass die Gruppen nicht nur statt auf gewöhnlichen Bühnenräumen irgendwo anders spielen, sondern dass man auf den Spielort selbst auch Rücksicht nimmt und diesen zum Inhalt der Inszenierung macht, indem man etwa auf die Geschichte des Ortes Rücksicht nimmt oder einen Bezug zu den architektonischen oder geografischen Gegebenheiten dort herstellt. Gespielt wird daher nicht etwa im Stadtsaal, sondern am Hauptplatz, entlang der Stadtmauer und auf der Kanzlerwiese.
Da es sich dabei für alle teilnehmenden Gruppen um unbekanntes Terrain handelte, wurde das Festival von zwei Londoner Regisseuren des Theaters „Kazzum“ begleitet, die auf genau diese Art von Kunst spezialisiert sind. Sie erarbeiteten während der gesamten Woche zusammen mit allen Jugendlichen ein komplett neues, ortsspezifisches Stück, dessen Präsentation den krönenden Abschluss des Festivals bildete.
„Wir konnten ganz Eggenburg für eine Woche zum größten Freilichttheater Europas verwandeln!“, zeigte sich der künstlerische Leiter des Festivals, Gregor Ruttner zufrieden.
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Facts:
3 Länder: Estland, Irland und Österreich (NÖ, Wien und Vorarlberg) 50 Teilnehmende
Ort: Eggenburg, Niederösterreich
Zeitraum: 25. bis 28. August 2014
Kontakt
Gregor Ruttner
gregor.ruttner@biondekbuehne.at
+43 660 5217109
Simon Kriese
simon.kriese@biondekbuehne.at
+43 699 11083413

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