Falscher "Cholesterin-Mythos": Osterei gesünder als sein Ruf

- Osterzeit ist Eierzeit: In Maßen genossen, ist der Genuss der bunten Ostereier gesundheitlich unbedenklich.
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Was ist dran am Cholesterin-Mythos? Diätologin Carina Pichler vom LKH Schärding klärt auf.
SCHÄRDING. Rund 70 Millionen Eier vernaschen Herr und Frau Österreicher um die Osterzeit – und mit ihnen auf auch das schlechte Gewissen. Denn nach wie vor hat das Ei den schlechten Ruf einer Cholesterin-Bombe. "Ein bis zwei Hühnereier täglich – für Menschen ohne erhöhten Cholesterinspiegel – sind über die Osterfeiertage völlig unbedenklich", weiß Carina Pichler, Diätologin am LKH Schärding. Zwar enthalten Eier tatsächlich viel Cholesterin, aber in Maßen genossen wirkt sich dieses nicht unbedingt ungünstig auf den Fettstoffwechsel aus. Cholesterin ist lebenswichtig und erfüllt wichtige Aufgaben im menschlichen Organismus. Mit einem sehr hohen Eiweiß-, Mineralstoff- und Vitamingehalt ist das Ei ein sehr wertvolles Lebensmittel. Rund 15 Prozent unseres Gesamteiweißbedarfs wird mit einem Osterei gedeckt, zudem liefert es jede Menge Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Kalzium und auch Spurenelemente wie Zink, Jod oder Fluor. Dazu kommen noch die Vitamine A, B2, B12, D, E und Folsäure.
Wer trotzdem ein wenig zu viel "sündigt", dem empfiehlt die Ernährungsexpertin nach dem Fest – quasi als Wiedergutmachung – genug Obst und Gemüse zu essen und statt Weißmehlsemmeln zu Vollkornbrot zu greifen. "Für zwischendurch, also nach dem opulentem Osterschmaus, rate ich zu einem ausgedehnten Spaziergang. Bewegung fördert den Abtransport des schlechten Cholesterins, dem LDL-Cholesterin", erklärt Pichler.
Achtung bei dauerhaft erhöhtem Cholesterinspiegel
Als ernstzunehmender Risikofaktor für Arteriosklerose und folglich für Herzinfarkt und Schlaganfall gilt ein dauerhaft erhöhter Cholesterinspiegel. Aber auch hierbei kann mit der richtigen Ernährung viel bewirkt werden. Betroffene sollten mehr pflanzliche als tierische Lebensmittel essen, da Cholesterin nur in tierischen Produkten enthalten ist. "Meiden Sie tierische Lebensmittel mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie Innereien, fette Wurst- und Fleischwaren, fette Milchprodukte und Käsesorten sowie tierische Fette", rät die Diätologin. Pflanzliche Öle und Magarinen sind von Natur aus cholesterinfrei. Beim Kochen und Backen sollten deshalb Butter und Schmalz durch hochwertige Pflanzliche Öle mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Raps- oder Olivenöl, ersetzt werden.
Auch Fisch eignet sich optimal für eine cholesterinbewusste Ernährung. Besonders in Meeresfisch sind wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthalten. Diese wirken sich positiv auf einen erhöhten Cholesterinspiegel aus. Wichtig ist außerdem eine ballaststoffreiche Ernährung, denn Ballaststoffe binden das Cholesterin im Darm an sich und nehmen es bei der Ausscheidung mit aus dem Körper. Reich an Ballaststoffen sind Vollkornprodukte, Obst und Gemüse.


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