Massenmörder hielt Innviertel in Atem
Georg Hamminger: Von den einen verdammt, von anderen verehrt

- Das Original-Fahndungsplakat. Es stammt aus dem Jahr 1944 und wurde erst heuer im Februar gefunden.
- Foto: OÖ Landesarchiv
- hochgeladen von Barbara Ebner
INNVIERTEL (ebba). Mit dem kaltblütigen Todesschuss auf den Gendarmen Johann Traxler im Jahr 1944 beginnt eine unheimliche Mordserie, die in Oberösterreich einzigartig bleiben sollte. Bis 1947 versetzte der elffache Mörder Georg Hamminger die Bevölkerung des gesamten Innviertels in Angst und Schrecken. Vom Kobernaußerwald aus führte er einen blutigen Privatkrieg gegen reiche Bauern, Nazibonzen und Gendarmen.
Unberechenbar und widersprüchlich
Die Erinnerung an den 1915 in Aspach geborenen Mörder ist heute, mehr als 70 Jahre nach seinem Tod, vor allem kontrovers: Viele sehen in Hamminger den tapferen Widerstandskämpfer gegen den nationalsozialistischen Terror und einen „Robin Hood“, für andere wiederum ist er schlicht ein amoklaufendes Monster. 1947 hat er sich während der Untersuchungshaft in seiner Zelle selbst gerichtet – und das gesamte Innviertel atmete auf.
Silvana und Christian Schiller sind der düsteren Existenz aus dem Kobernauserwald nachgegangen. 1993 veröffentlichten sie ein 200 Seiten umfassendes Buch mit dem Titel „Georg Hamminger. Ein Mörder und seine Zeit“ (Edition Geschichte der Heimat).


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