Im Dienste des Brautpaares

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MINING (höll). Ganz in Weiß mit einem Blumenstrauß. So weit, so gut. Doch wo soll das Brautpaar sich trauen, was soll es zu Essen geben und welche Deko gibt das Budget her? Natalie Schwendtner ist Wedding Planerin. Im Gespräch mit der BezirksRundschau spricht die Miningerin über Planungsstress, Kompromisse und Aufgabenverteilung.

Wie sind Sie zu diesem Job gekommen?
SCHWENDTNER: Ich arbeite seit 13 Jahren im Marketing – schwerpunktmäßig für Events. Nebenher habe ich Eventmanagement studiert. Ich habe also keine klassische Wedding-Planer-Ausbildung. 2012 habe ich mich selbstständig gemacht und organisiere neben Hochzeiten auch Messen und Firmenveranstaltungen.

Welche Aufgaben übernimmt ein Wedding Planer?
Die Aufgaben reichen von der Sondierung geeigneter Locations über die Organisation von Dienstleistungen wie Catering, Floristik und Hilfestellungen in der Gestaltung der Trauungszeremonie bis hin zur Betreuung des Brautpaares und der Sicherstellung des reibungslosen Ablaufes am Hochzeitstag.

Wie schaut eine Hochzeitsplanung bei Ihnen aus?
Meine Unterstützung beginnt mit "Get-the-plan" – einem Workshop, in dem ich den Brautpaaren einen Leitfaden in die Hand geben. Wir sprechen über Budgetplanung, organisatorische Details, Dienstleister und kleine Stolpersteine. Ich gebe auch Tipps und Tricks, dass keine Vorbereitungsarbeiten vergessen werden und das Ganze nicht in Stress ausartet. Viele Hochzeiten unterstütze ich in Teilbereichen der Organisaton, einige organisiere ich auch komplett – und bei fast allen Hochzeiten bin ich am Hochzeitstag Ansprechpartner für die Anliegen der Brautleute, Dienstleister und Gäste.

Kann sich ein "Normalverdiener" einen Wedding Planer leisten?
Natürlich muss sich das Brautpaar bewusst sein, dass ein Wedding Planer, dessen Arbeit sich oft über viele Monate erstreckt, ein Honorar berechnet. Aber wenn die Leistung mit viel Liebe zum Detail und gewissenhaft erbracht wird, spart das Nerven, Zeit und auch Geld.

Wie viele Hochzeiten haben Sie bereits mitgeplant?
In diesem Jahr waren es bereits 13 Hochzeiten. Tendenz steigend. Wobei ich strickt darauf achte, dass jedem Kunden die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird. Daher betreue ich nie mehr als eine Hochzeit an einem Wochenende.

Woher kommen ihr Kunden?
Mehr als die Hälfte stammen aus den Bezirken Braunau und Ried und aus dem unmittelbar angrenzenden Bayern. Es war aber auch schon ein Brautpaar aus München dabei und nächstes Jahr plane ich eine Hochzeit mit einem Paar aus Linz, dass sich die Wachau als Location ausgesucht hat.

Kommen die Paare planlos, oder haben sie eine gewisse Vorstellung?
Viele haben bestimmte Vorstellungen und Ansprüche, wenn sie zum Erstgespräch kommen. Mir ist es wichtig, dem Brautpaar genau zuzuhören, was es will und diese Wünsche möglichst gut umzusetzten – dabei aber auch immer einen Blick auf das Budget zu haben. Zugegeben, das klingt unromantisch, aber auch das liegt im Aufgabenbereich eines Wedding Planers.

Wie frühzeitig sollte man mit der Planung beginnen?
Unlängst war ich beratend beim Aussuchen eines Verlobungsringes dabei – bei einem Brautpaar, dass im Dezember heiraten will. Planungszeit 10 Wochen. Das ist unüblich, aber nicht unmöglich. Die Vorbereitungszeit liegt normalerweise bei einem Jahr. Gründe dafür sind vor allem die Begehrtheit mancher Locations und auch Kirchen. Mein Rat an alle, die sich "trauen": plant immer wieder ein paar Stunden zum Genießen ein. Hochzeitsvorbereitungen sind etwas Besonders. Sie erfordern Kommunikation und stärken das Gemeinschaftsgefühl, indem Kompromisse geschlossen und ein gemeinsames Ziel verfolgt wird.

Wie sieht die Hochzeit 2014 aus?
Das ist einfach beantwortet – die gibt es nicht. Gottseidank! Hochzeiten sind so individuell, wie die Menschen, die sich vermählen. Ich halte nichts davon, meinen Brautpaaren zu erzählen, was gerade trendy ist. Es gibt kaum einen persönlicheren Anlass – deshalb sollte er auch Charakter und Persönlichkeit haben. Ich ermutige die Brautpaare das zu tun, womit sie sich wohl fühlen.

Gibt es Fehler, die viele Brautpaare machen?
Ich rate allen Brautpaaren vor allem gelassen zu bleiben und sich von der Last zu befreien, alles selbst zu machen. Ich spreche hier nicht nur in meiner Funktion als Wedding Planerin, sondern auch davon, dass man Verwandten und Freunden ein gutes Gefühl gibt, wenn man sie mit Aufgaben betraut.

Fotos: privat/Reichinger

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