Wilfried Scharf
In der Welt zuhause, in Mining daheim
Im April feiert der Braunauer Musiker und Zithervirtuose Wilfried Scharf seinen 69. Geburtstag. Im Gespräch hat er von den ersten musikalischen Schritten auf dem Weg zum internationalen Erfolg erzählt.
BRAUNAU (kat). "Musik war von Anbeginn ein Teil von mir", erzählt Wilfried Scharf. Der 1955 geborene Mininger kam bereits in frühen Jahren mit der Musik in Kontakt: Schon sein Vater war ein herausragender Zitherspieler.
Als Autodidakt auf Erfolgskurs
Mit sechs Jahren machte Scharf seine ersten Spielversuche auf der Zither.
"Das war ein reiner Imitationsbetrieb - vom Lernen war damals keine Spur", erinnert sich der Musiker zurück.
Als der Vater starb – Scharf war damals gerade einmal elf Jahre alt – begann der Braunauer, Zitherunterricht bei einem Freund des Vaters zu nehmen. "Der war eigentlich Drechslermeister. Aber er hat mir nichts Falsches gezeigt", lacht Scharf. Neben dem Zitherspiel erlernte der damals Elfjährige außerdem das Musizieren am Flügelhorn, am Klavier, an der Orgel und am Akkordeon und war als Leiter der örtlichen Musikkapelle in Mining aktiv.
Erst nach seinem Lehramtsstudium und anschließender Lehrtätigkeit beschloss er, das Zitherspiel zu perfektionieren und eine professionelle Ausbildung zu absolvieren. "Nach meiner Ausbildung wurde ich relativ schnell an der Landesmusikschule Altheim als Zitherlehrer aufgenommen und erhielt den Auftrag, die Zitherszene in den oberösterreichischen Musikschulen aufzubauen", erzählt der Mininger. Darüberhinaus unterrichtete er an der Bruckner Universität in Linz, emeritierte 2011 zum Professor und leitet eine private Akademie für Zither, Harfe, Hackbrett und Gitarre. "Die Akademie ist ein Kooperationspartner des Landesmusikschulwerks und finanziert sich durch die Studienbeiträge. Derzeit haben wir 90 Studierende und sechs Lehrer, wobei die Zahl stetig steigt", freut sich Scharf.
Mit der Musik um die Welt
Neben seinem Wirken in der Heimat ist der Mininger mittlerweile weit über die österreichischen Grenzen hinaus bekannt und feiert internationale Erfolge. Und das, ohne jemals wirklich geplant zu haben, eine Karriere als Musiker zu starten. "Ich bin es geworden, ohne es zu wollen", lacht der Zitherspieler. Seine Musik führte ihn bereits mehrmals nach Asien – vor allem nach Japan – aber auch auf die Philippinen oder nach Indien, nach Nord- und Südamerika, nach Südkorea, Russland und Sibirien und natürlich auch an verschiedene Plätze in Europa. So trat er etwa in Spanien auf und leitet in Vilnius und Riga zahlreiche Meisterkurse, Workshops und Konzerte. Doch auch die Heimat lässt ihn musikalisch nicht los: So fand heuer unter anderem bereits zum zweiten Mal fand der Mamlinger Musiksommer vom Verein "Der Zitherfreund", mit Scharf als Hauptveranstalter, statt.
Am 15. November 2023 können sich Interessierte selbst vom Können des Braunauers überzeugen und dem Konzert des Salzburger Saitenklangs im Schloss Ranshofen lauschen. Gespielt werden dabei Wiener Musik und klassische Werke.
"Für mich ist Musik eine Lebenseinstellung, ein Gesundwerden, Musik ist wie Medizin für das Leben", so Scharf.
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