Was tun, wenn die Haare in der Bürste bleiben

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BEZIRK (kat). Jeder Mensch verliert täglich Haare - manche allerdings mehr als andere. Generell unterscheidet man drei verschiedene Arten von Haarausfall: Alopecia Areata, Alopecia diffusa und Alopecia androgenetica. "Alopecia Areata ist der 'kreisrunde' Haarausfall. Er kann durch massive Stresseinwirkung auf den Körper entstehen. An kreisrunden, ungefähr münzgroßen Flächen, fallen dabei die Haare aus", weiß Friseurmeisterin Stephanie Haidenthaler, Inhaberin des Frisurenstudios "Haareformer" in Gurten. Dabei greift das körpereigene Immunsystem die Haarfollikel an und zerstört teilweise sogar die Haarwurzel. Bis die Haare wieder nachwachsen, kann es bis zu eineinhalb Jahren dauern, wobei allerdings nicht alle Haare nachwachsen.
Der allgemeine Haarausfall wird "Alopecia diffusa" genannt. "Man leidet darunter, wenn mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen. Hierbei sind die Ursachen komplett verschieden", weiß Haidenthaler. Er kann beispielsweise auftreten, wenn man sich einer Diät unterzieht und nicht genügend Nährstoffe zu sich nimmt. Auch eine Schilddrüsen-Überfunktion, eine Infektionskrankheit oder die Einnahme von Kortison kann der Grund sein. "Allgemeiner Haarausfall kann aber auch durch die veränderte Hormonausschüttung in den Wechseljahren der Frau vorkommen oder durch die Einnahme der Pille", so die Friseurmeisterin.
Während die ersten beiden Arten behandelbar sind, kann man gegen "Alopecia androgenetica", den genetisch bedingten Haarausfall, nichts unternehmen. "Hierbei liegt eine Veranlagung zum Ausfall vor. Dabei reagiert der Körper allergisch auf Dehydrotestosteron. Durch dieses Hormon wird die Wachstumsphase des Haares erheblich verkürzt und es entstehen sogenannte Geheimratsecken oder die Stirnglatze", sagt Haidenthaler.
Um dem Haarausfall vorzubeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Aminosäuren, Spurenelemente und Vitamine einnehmen: Aminosäuren wie Arginin und Cystin sind bedeutend für den Hormonhaushalt. Vitamine der B-Gruppe sind wichtig für die Haarwurzel und fördern die Durchblutung. Zink ist für die Immunabwehr wichtig und verhindert, dass die körpereigenen Abwehrzellen die Haarwurzel angreifen. Weiters dient Zink der Zellteilung zur Produktion gesunder Haare. Wichtig für die Blutbildung und für den Transport von Sauerstoff zu der Haarwurzel ist Eisen.
Stephanie Haidenthaler empfiehlt auch, Stress zu vermeiden oder einen Nahrungsmittel-Unverträglichkeitstest zu machen. "Wichtig im Klimakterium ist die Einnahme von Mönchspfeffer. Er gleicht Hormonschwankungen aus und dadurch wird schütteres Haar vermieden." Auch bei der Einnahme von Hormonpräparaten sollten Frauen immer auf ihren Haarverlust achten.
Shampoos alleine sind laut der Friseurmeisterin keine direkte Hilfe. "Auch chemische Mittel wie Regaine oder Propecia sind nicht unbedingt zu empfehlen. Sie können den Haarausfall zwar stoppen, können aber unangenehme Nebenwirkungen haben."


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