Flüchtlingshilfe
Friedliche Zusammenarbeit im Braunauer "Tafelspitz"

Ukraine und Russland friedlich vereint: Armina, Mustafa und Kristina (v.l.) kochen gemeinsam in der Küche des "Tafelspitz" von Jochen Reumüller. | Foto: Pressefoto Scharinger
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  • Ukraine und Russland friedlich vereint: Armina, Mustafa und Kristina (v.l.) kochen gemeinsam in der Küche des "Tafelspitz" von Jochen Reumüller.
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Jochen Reumüller vom Braunauer Gastronomiebetrieb "Tafelspitz" beschäftigt zwei ukrainische Frauen, die aus dem Kriegsgebiet geflüchtet sind. Gemeinsam mit einem jungen Russen kochen sie bekannte Gerichte ihrer Heimat und lernen dabei Deutsch.

BRAUNAU. Während des Corona-Lockdowns hat der „Tafelspitz“ Essen an das Rote Kreuz geliefert. Durch das Kennenlernen von Mitarbeitern und freiwilligen Helfern klopfte man bei Jochen Reumüller an, ob er zwei geflüchtete ukrainische Frauen aufnehmen könne. Seit Mitte Mai sind nun Kristina und Armine im Braunauer Gastronomiebetrieb beschäftigt. „Es hat etwas gedauert, da sich die Lieferung der Aufenthaltskarte, die für den Antrag auf Beschäftigungsbewilligung notwendig ist, verzögert hat“, so Reumüller.

Personalnot

Der Eindruck, dass Flüchtlinge sofort nach der Ankunft in Österreich arbeiten können, sei falsch, betont der Braunauer Gastronom. Er ist sehr froh über die Unterstützung, die gerade rechtzeitig gekommen ist. „Die Öffnungszeiten mit dem niedrigen Personalstand wäre nicht mehr lange gegangen. Die Situation am Markt ist einfach schwierig“, so Reumüller. Er kritisiert den niedrigen Kollektivvertragslohn in Österreich. Seine Mitarbeiter bekommen über Kollektiv bezahlt und dazu einen freiwilligen Zuschlag für Sonntagsdienste, um diese attraktiver zu machen. „Der Ruf der Branche macht es schwer, Lehrlinge zu finden.“ Von den insgesamt neun Mitarbeitern sind zwei gelernte, alle anderen angelernte Kräfte.

Hilfe für Flüchtlinge

Kristina und Armine sind nicht die ersten Flüchtlinge, die im „Tafelspitz“ eine berufliche Heimat finden. Mustafa ist seit einem Jahr in der Küche tätig. Er musste bereits zwei Mal aufgrund von Repressalien gegenüber der überwiegend muslimischen Bevölkerung aus der unabhängigen russischen Republik Inguschetija flüchten. Seit einem Jahr ist er mit seiner Familie nun fix in Österreich. Laut Reumüller sind im konservativen Elternhaus TV-Konsum und Internet ein Tabu. „Das Wissen kommt aus Büchern. Vielleicht ein Grund, warum die ganze Familie sehr gutes und gepflegtes Deutsch spricht“, so der Gastronom. Mustafa gibt nun neben den Tätigkeiten in der Küche seine Deutschkenntnisse an Kristina und Armine weiter. Auch ein Syrer ist seit längerem im „Tafelspitz“ beschäftigt und absolviert gerade einen Deutschkurs.

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