Temporäre Änderungen
Lorenz Böhler Spital hat Absiedlung abgeschlossen
Die Absiedlung des Lorenz Böhler-Spitals in der Brigittenau sorgte bis zuletzt für große Aufregung. Nun wurde das Krankenhaus geschlossen und alle Leistungen an drei andere Standorte ausgelagert. Nur die Ambulanz bleibt in der Brigittenau – die Tagesklinik soll bald wieder öffnen.
WIEN/BRIGITTENAU. Wie die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) am Freitag, 12. April, bekannt gab, wurde die Absiedlung des stationären Betriebs des Traumazentrums Wien-Brigittenau (ehemals Lorenz Böhler Spital) abgeschossen. Die Leistungen werden vorübergehend vom Traumazentrum Meidling, dem AKH Wien und der der Privatklinik Confraternität übernommen.
In der Brigittenau sind laut AUVA nur mehr ambulante Bereiche verblieben, der Bettenturm wurde gesperrt. Eingriffe werden vorerst nicht im Lorenz Böhler vorgenommen – alle betroffenen Patientinnen und Patienten habe man informiert. Bis das Gebäude des Unfallkrankenhauses in der Donaueschingenstraße saniert und die groben Brandschutzmängel behoben sein sollen, wird es aber noch dauern. Dennoch sollen die bisherigen Leistungen ab 2025 wieder in der Brigittenau abgedeckt werden – und zwar in einem Containerspital – MeinBezirk.at berichtete:
Tagesklinik soll bald wieder öffnen
Trotz der anstehenden Bauarbeiten und Sanierungen, wird das Lorenz Böhler nicht komplett geschlossen. Weiterhin in der Donaueschingerstraße ist die Erstuntersuchungsambulanz für selbstkommenden Patientinnen und Patienten.
Um für die Sicherheit der Menschen zu sorgen, ist seit 11. April dir Betriebsfeuerwehr des Standortes rund um die Uhr vor Ort. Bis zur Absiedlung hatte die Berufsfeuerwehr Wien (MA 68), das Gebäude feuerpolizeilich gesichert hat. An diese richtet die AUVA wertschätzende Worte: "Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung in dieser herausfordernden Zeit."
Neben der Erstuntersuchungsambulanz will man auch einzelne Operationssäle bald wieder öffnen. "Es ist unser Ziel, Teile des OP-Bereichs in Abstimmung mit der Behörde zeitnahe wieder in Betrieb zu nehmen, um tagesklinische Eingriffe vornehmen zu können", so die AUVA. Diesbezüglich stehe man in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen. "Eine Entscheidung wird im Laufe der kommenden Woche erwartet", so der Betreiber.
Zusätzliche Kapazitäten anderer Spitäler
In jenen Krankenhäusern, welche die Leistungen des Brigittenauer Unfallspitals vorübergehend übernehmen, wurden zusätzliche Kapazitäten. Im AUVA-Traumazentrum Meidling hat meine eine „Station Lorenz Böhler“ eingerichtet. Bis zu 52 Betten könne man dort zusätzlich belegen. Die OP-Kapazitäten werden um 168 Stunden pro Woche erweitert. Damit soll bis Jahresende der größte Teil der Akutoperationen des Standorts Brigittenau in Meidling durchgeführt werden. "Zudem werden ab 15. April rund 250 geplante Operationen abgearbeitet", informiert die AUVA.
Unterstützung gibt es auch von Privatklinik Confraternität in der Josefstadt. Dort sollen ab 19. April die ersten Operationen durchgeführt werden. Insgesamt sollen rund 130 Eingriffe in die Privatklinik ausgelagert werden. "An beiden Standorten wurden bislang knapp 150 Operationstermine bis Ende Mai fixiert. Sämtliche noch ausstehenden Termine werden bis Ende April festgelegt", lässt die AUVA wissen.
Einen weiteren Ausweichstandort hat man durch eine Kooperation mit dem Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) gefunden. Demnach werden Leistungen und Personal vom Lorenz Böhler ins AKH Wien verlagert. Aktuell finden im Spital am Alsergrund verschiedene Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AUVA statt. Auch richtet man zusätzliche Räumlichkeiten ein: Ab 22. April soll eine Normalstation und ab 6. Mai eine Intensivstation geboten werden.
So geht es weiter
All das soll nur einer Übergangslösung sein, bis das Traumazentrum Brigittenau ab Anfang 2025 wieder im 20. Bezirk ansässig ist. Die nun ausgelagerten Leistungen will man in einem Containerspital in der Donaueschingerstraße wieder zusammenführen. "Ziel ist es, das Bestandsgebäude so weit wie möglich zu ertüchtigen und mit einer Containerlösung bzw. einem Bauwerk in Modulbauweise, z.B. auf dem Grundstück des derzeitigen Parkhauses, zu ergänzen", lässt die AUVA wissen.
Hierzu habe man bereits umfassende Vorarbeiten durchgeführt. Das entsprechende "Projekt zur Übergangslösung" wurde in den vergangenen Tagen gestartet. Generaldirektor Alexander Bernart hat ein Projektsteuerungsgremium mit der Umsetzung beauftragt. Dieses Gremium soll das Projekt unter laufender Einbindung des Standort-Betriebsrats sowie des Zentralbetriebsrats umsetzen.
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