Brigittenau
Hannes Derfler zieht sich als Bezirksvorsteher zurück
Wie am Dienstag bekannt wurde, wird sich der Brigittenauer Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ) von seinem Posten zurückziehen. Die Übergabe soll schon in nächster Zeit vonstattengehen.
WIEN/BRIGITTENAU. In der Brigittenau steht ein Wechsel an der Spitze der Bezirkspolitik bevor. Hannes Derfler (SPÖ) soll sich von seinem Posten schon in den nächsten Wochen zurückziehen. Derfler prägte den Bezirk, war er doch bereits seit 1995 Bezirksrat und seit 2008 Bezirksvorsteher. Nun endet offensichtlich diese Polit-Karriere.
Das Büro der Bezirksvorstehung bestätigt Derflers Rückzug gegenüber der BezirksZeitung, nachdem dieses Gerücht medial bekannt wurde: "Ja, der Bezirksvorsteher wird Ende des Monats sein Amt niederlegen", erklärt ein Sprecher.
Mögliche Nachfolgerin
Als mögliche Nachfolgerin steht die Christine Dubravac-Widholm von der SPÖ im Raum. Sie ist seit 2010 Bezirksrätin und die derzeitige Stellvertreterin des Bezirksvorstehers. "Geht es nach der SPÖ haben wir auch schon die passende Kandidatin mit Dubravac-Widholm, die seit fünf Jahren stellvertretende Bezirksvorsteherin der Brigittenau ist", so der Sprecher aus dem Derfler-Büro: "Ob sie die Nachfolge antritt, entscheidet sich aber erst in einer außerordentlichen Sitzung der Bezirksvertretung."
Diese ist bereits für den 4. Juli einberaumt. Dort braucht es eine Mehrheit der Bezirksräte, um die neue Bezirksvorsteherin zu werden. Sollte dies alles glattgehen und Dubravac-Widholm zur neuen Bezirkschefin gewählt werden, liest du das exklusive Antritts-Interview hier auf meinbezirk.at/brigittenau.
Kritik zum Abschied
Auch von der politischen Konkurrenz gibt es bereits erste Stimmen. So meldete sich ÖVP-Wien Chef Karl Mahrer zum Derfler Rücktritt und bezog sich auf ein Interview mit der Tageszeitung "Krone", in der sich Derfler zuletzt rund um einen Mord mit Macheten bei der U-Bahnstation Jägerstraße äußerte. Im Interview versuchte er bezüglich der Kriminalität im Bezirk zu beruhigen und man solle "die Kirche im Dorf lassen", so Derfler.
"Das letzte große Interview mit dem Bezirksvorsteher des 20. Bezirks hat die Lage auf den Punkt gebracht: Weit weg von den Menschen und weit wegschauen von den Problemen. Der Rücktritt ist nun die notwendige Konsequenz daraus und ein wichtiger und richtiger Schritt“, wird Mahrer in einer Aussendung am frühen Dienstagabend zitiert.
Und auch der FPÖ-Wien Chef Dominik Nepp sieht in dem Rückzug Derflers einen Zusammenhang mit dem Interview. Er lässt ebenso per Aussendung wissen: "„Der Rücktritt des Brigittenauer Bezirksvorstehers Derfler nach dessen Skandal-Interview in der Kronenzeitung ist das Eingeständnis für das Scheitern der Massenzuwanderungspolitik unter SPÖ-Bürgermeister Ludwig"
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