Mehr Risiko durch hohes Alter

- B. Weiss fühlt sich mit dem Auto sicherer als mit Fahrrad.
- Foto: Nim
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Die Statistik unterstreicht die erhöhte Zunahme an Verkehrsunfällen aufgrund des hohen Lebensalters.
BRUCK AN DER LEITHA (Nim). In Österreich weist die Gruppe der über 85-Jährigen, gemessen an der Bevölkerungszahl, die höchste Anzahl von tödlich Verunglückten im Straßenverkehr auf. Die Zahl der Verkehrstoten ist pro 10.000 der Altersgruppe drei Mal so hoch wie im Schnitt und fast doppelt so hoch wie in der Risikogruppe der 15- bis 24-Jährigen, basierend auf einer VCÖ-Analyse von Daten der Statistik Austria.
Fahrtüchtigkeit
Beim Gesundheitszustand älterer Menschen gibt es sehr große Unterschiede. Diese reichen von einem guten bis sehr schlechten Zustand und dementsprechender Fahrtüchtigkeit. Was zudem oftmals vergessen wird ist, dass viele Medikamente einen negativen Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit haben. Und generell gilt, wobei Ausnahmen stets die Regel bestätigen, dass sowohl Sehstärke als auch Reaktionsfähigkeit im Alter abnehmen, was sich wiederum negativ auf die Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr auswirken kann.
Autofahren 70+
Die Bruckerin Brigitte Weiss ist mit ihren 71 Jahren noch fit hinterm Steuer. Warum sie noch mit dem Auto fährt, hat sie schnell erklärt: "Ich komme bequem und zügig von A nach B und bin auf niemanden angewiesen." Diese Unabhängigkeit zu behalten ist für viele ausschlagend dafür, auch mit über 70 noch selbst das Auto zu lenken.
Befristeter Führerschein
Länder wie beispielsweise Finnland, Dänemark und Großbritannien haben bereits befristete Führerscheine bis zum 70. Lebensjahr, die erst nach ärztlicher Untersuchung verlängert werden. Dass die Eigenwahrnehmung sich oftmals von der Fremdwahrnehmung unterscheidet, weiß auch Brigitte Weiss. "Man selbst schätzt sich oftmals als guten Autofahrer ein, obwohl das vielleicht gar nicht mehr zutreffend ist. Regelmäßige Überprüfungen zur Reaktionsfähigkeit und Fahrtüchtigkeit ab einem gewissen Alter sollten auch in Österreich durchgeführt werden, um den Straßenverkehr einfach sicherer zu gestalten."
Auto versus Fahrrad
Und weiter: "Ich selbst fühle mich mit dem Auto wohler auf den Straßen als mit dem Fahrrad, da es nicht überall Radwege gibt und manche Situationen an engen Straßenstellen sehr gefährlich werden können. So lange es mir möglich ist, werde ich auch weiterhin Autofahren", so Weiss.
Zur Sache:
Die 75- bis 84-Jährigen weisen pro 10.000 Personen bereits mehr Verkehrstote auf als die Risikogruppe der 15- bis 24-Jährigen.
Bei den über 85-Jährigen ist etwa jeder dritte tödlich Verunglückte dieser Altersgruppe ein Pkw-Lenker.


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