Ein Bericht aus der Höhle
HUNDSHEIM (bm). Seit 5 Tagen vergeht kein einziger Tag ohne einer Meldung über das Drama vom Salzburger Untersberg. Nicht ganz so groß und tief ist die Güntherhöhle im Hundsheimer Kogel. Im 480 Meter hohen Berg liegt die Höhle Im Kalkgestein am Südhang auf 270 Metern. Das Naturdenkmal nach dem NÖ Landesnaturschutzgesetz erstreckt sich über 206 Meter und erreicht zum Teil Höhen von 21 Metern. Entdeckt wurde die Güntherhöhle vor etwa 100 Jahren bei Steinbrucharbeiten.
Führung durch die Höhle
Rudolf Wenighofer aus Hainburg an der Donau, der als Naturschützer und -liebhaber weit bekannt ist, organisierte für die Bezirksblätter eine exklusive Führung durch diese imposante Höhle. Johann Cencic aus Hundsheim leitete die Expedition in die Tiefen des Berges. "Flowerscout"-Cencic ist Volksschuldirektor in Pension und passionierter Naturschätze-Jäger mit einem geschulten Auge wenn es um die Schönheiten der Fauna und Flora um und an den Hundsheimer und Hainburger Bergen geht. Bewaffnet mit Fotoapparat hat er den richtigen Blick. So machte er uns auf ein wunderschönes Exemplar einer männlichen Smaragdeidechse aufmerksam, die wir ohne diesen Hinweis nicht gesehen hätten. Ausgerüstet mit Scheinwerfern, Sicherheitshelm, festem Schuhwerk und Seil betraten wir die Höhle. Die mit 2 Deckenlöchern spärlich erhellte Eingangshalle ist etwa 13 Meter lang und bis zu 8 Meter breit. An deren Nordende befindet sich eine mehrere Meter hohe Stufe, die man sicherheitshalber mit Seil gesichert erklimmen sollte.
Rote Halle
Die sogenannte "Rote Halle" in der Güntherhöhle ist lebendig, die 11 Meter lange und 9 Meter breite "Rote Halle" erstrahlt bei Scheinwerferlicht in einem Rostrot, teilweise Ockerfarben, Wasser tropft von der 14 Meter hohen Decke, das ist das einzige Geräusch das so weit in der Höhle zu vernehmen ist. Überall an den Wänden und Decken sind runde und abgeschliffene "Auswaschungen" verschiedenster Größe zu sehen, was einen daran erinnert, dass der Hundsheimer Berg einst den Boden eines Meeres darstellte.
8 Meter zur nächsten Etage
Nach einem Aufstieg über eine 8 Meter hohe Eisenleiter steht man dann vor einem mächtigen Stalagmiten. Unaufhörlich tropfen auf die Mitte dieses Steins noch immer Wassertropfen und lassen ihn stetig wachsen. Nach einem Abstieg über eine weitere, diesmal nur 3 Meter hohe Eisenleiter haben wir einen Rundgang durch die Höhle hinter uns gebracht und machten uns auf zur letzten Etappe Richtung Ausgang.
Knochenspalte & Nashorn
Unmittelbar neben der Güntherhöhle befindet sich die sogenannte "Knochenspalte", auch Hundsheimer Spalte genannt. Sie ist 45 Meter lang und 16 Meter hoch. Die Knochenspalte ist eine Höhlenruine von der lediglich 10 Meter Überdeckung noch vorhanden sind. Berühmt ist die Spalte für die Skelettfunde von Tieren. Der berühmteste Fund ist das Hundsheimer Nashorn, dessen Skelett im Jahr 1900 entdeckt wurde. Das Tier lebte in der Mittleren Eiszeit vor ungefähr 500.000 Jahren und war circa 3 Meter lang und 1,60 Meter hoch.
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