Ein Garaus der Kopflaus

BEZIRK/BAD DEUTSCH ALTENBURG (bm). Jedes dritte Kind macht im Laufe der Kindergarten- und Schulzeit zumindest einmal Bekanntschaft mit Kopfläusen. Dieser uralte Parasit, der ausschließlich Menschen befällt hat sogar schon den Neandertaler geplagt. Grundsätzlich können sie Fleckfieber oder das Fünf-Tage-Fieber übertragen, jedoch sind diese Krankheiten eher in Entwicklungsländern zu finden un din Mitteleuropa nicht anzutreffen.

Kindergarten Läusefrei

Gemeinderätin Petra Wagener aus Bad Deutsch Altenburg ist im Brotberuf Kindergärtnerin und kann - auch aus eigener Erfahrung - berichten: "In den letzten drei Jahren hatten wir keinen Fall von Kopfläusen im Kindergarten. Wir sind jedes Jahr im Herbst, mit Beginn der 'Haubenzeit' aber gewappnet und beobachten die Kinder genau." Wagener ist Mutter einer mittlerweile 17-jährigen Tochter die in ihrer Volksschulzeit ebenfalls von Läusen geplagt wurde. "Woher die kamen ist uns ein Rätsel, aber wir haben schnell reagiert und ihr im wahrsten Sinn des Wortes den Kopf gewaschen. Auch die Stofftiere, Auto-Kopfstützen und Kindersitze wurden mit einem Umgebugsspray behandelt."

Schamhaftes Schweigen

Eine Mutter, die anonym bleiben möchte, zeigt ein weiteres Problem auf: "Meine Tochter hatte letztes Jahr Läuse, wir haben das in der Schule gemeldet, und wurden von den anderen Eltern behandelt wie Aussätzige. Dabei sind seltsamerweise mehrere Kinder vorher aus angeblich anderen Krankheitsgründen vom Unterricht ferngeblieben, niemand gab zu, dass sie Läuse hatten."

Tipps aus der Apotheke

Auch in der Apotheke "Zum Römer" ist man sich dieses Problems bewusst. "Es kommen Ortsfremde um Lausmittel zu kaufen und um nicht erkannt zu werden", berichtet eine Mitarbeiterin. Zur Vorbeugung gegen Lausbefall empfielt sie ein Weidenrindenshampoo, diesen Geruch verabscheuen die Läuse zutiefst und suchen sich ein anderes Opfer.