40 Jahre Hainburg
Historische Tage in der Au bei Hainburg 1984

- Am 8. Dezember gab es einen Sternmarsch in die Au. Dort begann die Besetzung.
- Foto: Dr. Michael Fasan
- hochgeladen von Roland Weber
Nach Bekanntwerden der Kraftwerkspläne begann am 8. Dezember 1984 die Geschichte von der Au-Besetzung.
BRUCK/BEZIRK. Nach dem Bekanntwerden der Kraftwerkspläne wurde seitens des WWF Österreich eine Kampagne gestartet, um auf die drohende Au-Zerstörung aufmerksam zu machen. Diese Kampagne gipfelte im "Konrad-Lorenz-Volksbegehren", und in weiterer Folge in der "Pressekonferenz der Tiere", bei der Initiatoren wie der Publizist Günther Nenning als Au-Tiere verkleidet auftraten.
Zunächst war es relativ ruhig, doch dann wurde der naturschutzrechtliche Bescheid rechtskräftig. Damit wurde die Sache ernst und es regte sich Widerstand.
Sternmarsch in die Au
"So richtig begonnen hat der Widerstand mit einem Sternmarsch am 8. Dezember", erinnert sich Martin Fasan, Mitbegründer der Grünen 40 Jahre später. Gemeinsam mit seinem Bruder wanderte er als Student in die Au. "Nach diesem Sternmarsch sind die Leute in der Au geblieben und haben Zelte aufgestellt.
Das Haus der Stopfenreutherin Annemarie Höferle wurde zur "Einsatzzentrale".
"Was mir besonders in Erinnerung bleibt, ist der menschliche Zusammenhalt. Jeder ist für jeden verantwortlich und alle für alle da",
so Martin Fasan, der sich auch an Polizeieinsatz erinnert.
"Aus heutiger Sicht empfinde ich den Polizeieinsatz nicht so böse, wie er damals dargestellt und empfunden wurde. Die Polizei hatte den Befehl, die Rodung zu schützen, und wir wollten friedlich Widerstand leisten",
so Fasan. Die Situation wurde damals auch hochgespielt, weil die Gewerkschaft Arbeitsplätze gefährdet sah. Nach dieser Eskalation, bei der es auch Verletzte gab, lenkten beide Seiten ein und es gab den "Weihnachtsfrieden". Nach einer Christmette in der Au und Silvester hob der Verwaltungsgerichtshof den Wasserrechtsbescheid auf und die Demonstranten zogen ab. Diese Entscheidung war wichtig, denn sie legitimierte die Demonstrationen juristisch. Was war die Lehre aus Hainburg?
"Man hat damals erkannt, dass man eben nicht alles verbauen kann und die Natur begrenzt ist. Das gilt heute mehr denn je",
so Martin Fasan abschließend im Gespräch.
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