Schlangenalarm in Enzersdorf
Die Brucker Hundeexpertin Stephanie Schlanitz wurde unfreiwillig zur "Schlangenbändigerin".
ENZERSDORF (sawa). Spektakulärer Nachteinsatz fürs Brucker Tierheim: "Mitten auf der Straße in Enzersdorf an der Fischa liegt eine Boa", mit diesen Worten verständigte die Polizei die Mitarbeiter des Tierheims.
Da kein Reptilienexperte vor Ort war, erklärte sich Hundeexpertin Stephanie Schlanitz bereit, die Schlange - ein etwa 2 Jahre alter Königspython - einzufangen: "Anfangs wusste ich gar nicht, was ich machen soll", war Schlanitz mit der Situation zunächst etwas überfordert.
Schlange zum Streicheln
Aber nicht für lange: Die Hundexpertin hockte sich neben die Schlange, fing an sie zu streicheln: "Sie war zahm und die Streicheleinheiten haben ihr gefallen", erinnert sie sich. Danach packte sie den Python am Gebiss und gab ihn in einen Kissenbezug.
Angst hatte Schlanitz keine: "Es war eigentlich total lustig und aufregend."
Die Nacht verbrachte das Tier in Schlanitz' Badezimmer. Am nächsten Tag fuhren die Beiden - die Schlange im Kissenbezug am Beifahrersitz - zur Veterinärmedizinischen Universität in Wien. Dort wurde der Königspython untersucht.
Seit dem Vorfall wird Schlanitz von Kollegin Helga Longin liebevoll "die Schlangenbändigerin" genannt. Ein Schlangenfund im Brucker Bezirk ist eine Premiere für das Brucker Team: "Bislang hatten wir noch keine Schlangen zu bergen", schmunzelt Longin.
Wem der Python gehört bzw. woher er kommt, konnte noch nicht herausgefunden werden. Sollten auch Sie einen exotischen Gast aus der Tierwelt antreffen - ob Schlange, Schildkröte oder Vogelspinne, rät Constanze Rak vom Nationalpark Donau-Auen: "Unbedingt bei uns oder bei der Polizei anrufen! Und das Tier auf keinen Fall berühren!"
Übrigens: Wer glaubt, in den Donau-Auen würden öfter Pythons ausgesetzt, der irrt. Denn: Bislang wurde im Nationalpark noch kein "Eindringling" gefunden.
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