Viel Rauch um "Tschicks"
Während Gastronomen bereits um ihren Umsatz fürchten legt die Politik jetzt sogar noch einen Gang zu.
BEZIRK (bm). Die Regierung scheint einig, ein allgemeines Rauchverbot in der Gastronomie könnte noch in diesem Sommer durchgesetzt werden. Um "Waffengleichheit" für die Gastronomen zu gewährleisten, fordert nun WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl ein Rauchverbot auch bei Zeltfesten, Feuerwehrheurigen und anderen Festen in geschlossenen Räumen (siehe Österreich-Seite). Was die Betroffenen dazu sagen, erfahren Sie hier.
Feuerwehr raucht vor Wut
Martin Kallinka, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Hundsheim, entkommt schon bei der bloßen Frage nach seiner Meinung ein erzürntes "I bin fix dagegen!" Die Gründe dafür liegen freilich auf der Hand: "Wir leben von unseren Festen, die Ausrüstung wird zum großen Teil durch die Einnahmen von Heurigen, Kränzchen und Bällen finanziert. Sollte ein totales Rauchverbot in Kraft treten, leiden auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Rettung darunter. Wie sollen wir in Zukunft unsere Arbeit für die Allgemeinheit leisten, wenn wir die Ausrüstung nicht mehr oder nur schwer finanzieren können?"
Sportplatz nimmts sportlich
Norbert Ecker vom Sportverein Hundsheim hat die Glocken bereits läuten gehört und versucht schon jetzt testweise ein Rauchverbot: "Natürlich ist es schwierig, besonders im Winter, den Gästen erklären zu müssen, sie müssen zum Rauchen vor die Türe. Im Sommer sehe ich überhaupt kein Problem. Aber selbst jetzt hatten wir in der Testphase keine Probleme mit militanten Rauchern oder Nichtrauchern. Aber wer weiß schon, was nach Einführung eines totalen Rauchverbots auf uns zukommen wird? Das wird uns die Zukunft weisen."
Gastronomen in Fahrt
Nicole Windholz, Inhaberin des Café Carnuntum in Bad Deutsch Altenburg, sieht die gesamte Existenz der Gastronomen bedroht: "Das ist der Todesstoß für eine gesamte Branche. Wir haben voneinander völlig unabhängige und getrennte Bereiche für Raucher und Nichtraucher, sogar mit getrennten Eingängen." Und damit nicht genug, "Vor einigen Jahren wurden die Gastronomen gezwungen teure Umbaumaßnahmen durchführen zu lassen, heute will man das Rauchen total abschaffen. Die Investitionen von damals sind unwiederbringlich verloren, so manch kleines Lokal wird das nicht verkraften und zusperren müssen. Da werden Gesetze ohne Weitblick beschlossen, auf dem Rücken der Steuerzahler!"
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