Von German Wings abserviert
Fluglinie verweigert trotz gültigen Tickets einer Hundsheimer Familie den Transport nach Köln.
HUNDSHEIM (bm). Jasmin Stallmann aus Köln machte mit ihren beiden Kindern Chayenne und Julian Ferien bei ihrer Mutter Dagmar in Hundsheim. Die Zeit im Kreise der Familie war schnell um, der Tag der Abreise rückte näher. Die Tickets der Lufthansa-Tochter "German Wings" waren bereits Anfang Juni online gebucht, der Buchungscode wurde per Email übermittelt. So weit, so gut.
Böses Erwachen
Der Flieger startete um 15.30 Uhr, letzte Check-In-Möglichkeit laut Homepage der German Wings besteht bis 30 Minuten vor Abflug. Die Familie traf, jetzt gemeinsam mit Bruder Kevin Jaklic, um 14.40 am Check-In-Schalter 313 der German Wings am Flughafen Wien-Schwechat ein. Mehr als pünktlich, sollte man meinen. Die Dame am Schalter allerdings sah die Sachlage völlig anders. "Sie hat mich, meinen Bruder und meine beiden Kinder gesehen, drehte sich zum Kollegen um, tippte etwas in den Computer und meinte dann, dass wir zu spät dran seien und unsere Tickets verfallen wären", klagt Jasmin Stallmann. "Wir waren pünktlich! Ich bin schwanger, meine Kinder sind müde und nun sitzen wir hier und können nicht nach Hause", empörte sich die junge Mutter. "Aber nicht genug, die Dame hat uns freundlicherweise 'angeboten' einen späteren Flug zu nehmen, dafür aber hätten wir 580 € pro Person bezahlen müssen. Wenn ich nach Hause kommen will, muss ich die teuren Tickets bezahlen, dafür haben meine Kinder den Rest des Monats nichts zu essen? Das ist ein Skandal!"
Callcenter legt auf
An Ort und Stelle rief die junge Mutter bei der German Wings-Hotline an und urgierte ihren Flug und die unfreundliche Behandlung durch das Bodenpersonal. "Doch auch dieser Mitarbeiter schien von Kundenbindung wenig Ahnung zu haben. Er sagte mir wortwörtlich, dass wir schauen sollen wie wir weiterkommen und hat aufgelegt", berichtet Jasmin Stallmann. Der Familie blieb nichts anderes übrig als wieder die Reise nach Hundsheim anzutreten. Dort angekommen rief sie nochmals die Hotline an und hatte zumindest eine engagierte Mitarbeiterin in der Leitung. "Die allerdings machte uns noch weniger Hoffnung, denn die Dame am Check-In-Schalter in Schwechat vermerkte im Computer nicht, dass wir pünktlich erschienen sind, somit ist nicht belegbar, dass wir überhaupt dort waren! Ich weiß nicht, ob das pure Schlamperei oder Methode war, aber ich bin verzweifelt. Ich habe zwei kleine Kinder und muss nun extra 336 € für die knapp 14 Stunden-Zugfahrt nach Hause nach Köln berappen." German Wings war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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