AMS Bruck: 2016 erfordert überlegten AMS Ressourceneinsatz
Mit einer Arbeitsmarktentspannung ist auch im jungen Jahr 2016 nicht zu rechnen.
BEZIRK. Die Arbeitslosenzahlen sind konstant auf Rekordniveau, auch heuer ist nicht mit Entspannung zu rechnen. Die Ressourcen des Arbeitsmarktservice (AMS) werden mit den Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt allerdings nicht im selben Umfang mitwachsen. Das AMS Bruck erreicht im kommenden Jahr mit einer 17-köpfigen Belegschaft und 1,1 Millionen Euro an Fördermitteln für die aktive Arbeitsmarktpolitik jeweils ein Maximum in der Ressourcenausstattung. Die Herausforderungen am Arbeitsmarkt sind jedoch ungleich mehr geworden, da im kommenden Jahr mehr Jobsuchende betreut werden als je zuvor. "Wir werden sowohl unseren Personal- als auch den Fördermitteleinsatz auf die Akquisition offener Stellen und die Vermittlung Jobsuchender konzentrieren", so Brucks AMS-Leiter Herbert Leidenfrost.
Herausforderungen & Zusammenarbeit
Die aktuelle Situation erfordert von AMS-Beratern mehr denn je viel Augenmaß, Fingerspitzengefühl und Lösungsorientierung. "Zielgerichteter Personaleinsatz ist ein wichtiges Thema, das uns beschäftigt. Die Kundenanliegen werden sowohl im Umfang als auch in ihrer Komplexität zunehmen. Nicht alles werden wir – und vor allem nicht sofort oder gar mit Druck – lösen können. Viele Herausforderungen können wir nur im Verband und im guten Einvernehmen mit unseren Sozialpartnern, sowie mit Einrichtungen wie der Gebietskrankenkasse, der Pensionsversicherungsanstalt etc. angehen. Effizienter müssen wir beim Einsatz der budgetären Mittel im Bereich der aktiven Arbeitsmarktförderung Prioritäten setzen. Es wird daher vorkommen, dass wir durchaus berechtigte Anliegen, die an uns herangetragen werden, nicht oder nur bedingt umsetzen können", stellt der AMS Leiter fest.
Kampf um Hilfstätigkeiten
Bei magerem Wirtschaftswachstum, unter einem Wert von 1,5 Prozent, bleibt auch der Jobzuwachs in den Betrieben gedämpft, vor allem bei einfachen Tätigkeiten. Damit steigt der Druck auf Personen mit geringer Qualifikation oder einer Ausbildung bis maximal Pflichtschulniveau. Für diese Personen werden die Jobangebote zunehmend rarer. Konkurrenz und Substitutionseffekte nehmen durch mobile Arbeitskräfte aus der EU weiter zu. "Wir werden die Personalvermittlung von Bewerbern, die im Bezirk leben, verstärken. Zielgerichtete Qualifikation ist weiterhin der Schlüssel, um top im Job zu werden oder zu bleiben", so Leidenfrost. "Wir haben bereits in den letzten Jahren das Bildungsangebot bei persönlichkeitsbildenden Kursen zu Gunsten von fachlichen Qualifizierungen deutlich zurückgefahren", resümiert Leidenfrost.
AMS Ziele 2016
Vor dem Hintergrund einer schwierigen Arbeitsmarktentwicklung und eines klaren Ressourcenrahmens steht das AMS Bruck vor einem herausfordernden Arbeitsjahr. "Verhinderung von dauerhafter Ausgrenzung aus dem Arbeitsmarkt ist ein Schwerpunkt. Weiter gilt es, die Reintegrationschancen von Frauen zu verbessern sowie den Einschaltgrad am Stellenmarkt zu halten bzw. auszubauen", so der AMS Chef.
Die wichtigsten Ziele für das Jahr 2016 lauten:
Einschaltgrad des AMS am Stellenmarkt im Bezirk sicherstellen
Im kommenden Jahr sollen an die 1.000 freie Stellen und Lehrstellen mit einer passenden Arbeitskraft besetzt und mindestens 170 Vakanzen mit einem monatlichen Bruttoverdienst von 1.900 Euro (pro Vollzeitstelle) akquiriert werden.
761 Jobsuchende im Alter ab 45 stehen wieder im Berufsleben
307 jobsuchende Frauen und 454 Männer im Alter ab 45 sollen im kommenden Jahr mit Unterstützung des AMS Niederösterreich wieder im Berufsleben stehen.
Nicht mehr als 37 junge Menschen länger als ein halbes Jahr ohne Job- oder Ausbildung!
Die Ausbildungsgarantie und damit zu verhindern, dass junge Brucker dauerhaft vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden, ist dem AMS ein ungebrochen zentrales Anliegen. Damit der berufliche Einstieg gelingt, steht unter anderem die überbetriebliche Lehrausbildung für Jugendliche zur Verfügung. Fördermittel für Job- oder Ausbildungssuchende im Alter bis 25 Jahren sind dazu reserviert.
Nachhaltige Arbeitsmarktintegration von 90 Langzeitarbeitslosen
Um den Aufbau der Sockelarbeitslosigkeit von Jobsuchenden im sogenannten Haupterwerbsalter (bis 45 Jahren) zu verhindern, hat das AMS das Ziel, Langzeitarbeitslose Frauen und Männer, die bereits mehr als zwölf Monate arbeitslos vorgemerkt sind, nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Nachhaltigkeit heisst, dass diese Personen mindestens 62 Tage durchgängig in einem Dienstverhältnis stehen.
Qualifizierung: erfolgreich und mindestens 51% für Frauen reserviert!
In Zeiten hohen Konkurrenzdrucks am Arbeitsmarkt laufen vor allem Frauen, die familiär bedingt eine Erwerbspause einlegen mussten, oder nur eine geringe Ausbildung vorweisen können, Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden. Das AMS steuert hier mit hochwertigen und maßgeschneiderten Qualifizierungs- und Unterstützungsangeboten dagegen. Unter anderem wurde für Berufsrückkehrerinnen nach der Babypause mit den Frauenberufszentren ein niederösterreichweit fast flächendeckendes Netz mit maßgeschneiderten Angeboten eingerichtet.
Nähere Infos auf der Seite des AMS Bruck an der Leitha
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