Bezirk Bruck an der Leitha: Von der Bohne in die Tasse

BEZIRK (chriss). Melange, Kapuziner und Einspänner sind Teil der österreichischen Seele – und die Kaffeehauskultur sogar Teil des UNESCO Welterbes. Am 1. Oktober zelebrieren Liebhaber der schwarzen Bohne den Tag des Kaffees. Die Bezirksblätter gingen dem Mythos "Kaffeehauskultur" auf den Grund fanden Geschichten, die sich so eben nur im Kaffeehaus zutragen können. "Nach unserem Damenturnen gehen wir jeden Donnerstag zum Petnzek", sind Ingrid Hany, Christa Weigl, Ine Wadlitzer und Leopoldine Knippitsch bei der Café-Konditorei Petznek. Gemeinsam verbringen sie gerne Zeit am Brucker Hauptplatz und erfahren nebenbei viele Neuigkeiten. Oft gesellt sich auch die Chefin Jutta Petznek dazu: "Bei den Stammtischen von meinen Gästen im erfahre ich immer den neuesten Klatsch in Bruck." Wer die meisten Kunden sind? "Pensionisten oder Arbeiter/Angestellte, die vor Arbeitsbeginn noch ein Frühstück bei uns einnehmen", erklärt Petznek. Ein fast täglicher Kaffeehausbesucher ist auch Wirtschaftskammerobmann Klaus Köpplinger: "Ich lese dort meine Zeitung und starte mit einem gute Kaffee in den Tag. Diese Tradition möchte ich nicht missen."

Entwicklungshilfe

Dass der Kaffee in der Tasse serviert werden kann, dafür muss die rohe Bohne einmal von Afrika nach Österreich geliefert werden. "Danach bin ich dafür verantwortlich, dass bei der Röstung alles seine Ordnung hat", erklärt Charles Fürth, der in Göttlesbrunn den Fürth Kaffee röstet. Sein Herzstück? "Die Röstmaschine aus Griechenland, die in Handarbeit angefertigt wurde und jede Bohne einzigartig macht." Der ehemalige Kameramann hatte anfangs nicht nur wirtschaftliche Interessen. Im äthiopischen Hochland entdeckte er die älteste Form der Kaffeezüchtung. „Mit diesen Vorstellungen war ich schon am überlegen, wie ich die Bohnen auf schnellem Weg zu mir nach Österreich transportiere.“ Damit er die Kleinstbauern vor Ort unterstützt, kauft er ohne Umwege zu einem fairen Preis direkt bei ihnen ein.