Bruck ist glyphosatfrei
Während die 28 EU-Mitgliedsstaaten über eine neuerliche Zulassung diskutieren beschreitet Bruck eigene Wege.
BEZIRK. "Bruck ist glyphosatfrei", lässt Bürgermeister Richard Hemmer verlautbaren. Die Zulassungs-Verlängerung in der EU ist derzeit noch unklar, die 28 EU-Mitglieder stimmen darüber ab. Glyphosat, das umstrittene Pflanzengift, wird immer noch eingesetzt. Wie Greenpeace jetzt feststellte sind erst 311 der 2.100 österreichischen Gemeinden glyphosatfrei, das heißt, sie verzichten auf den gemeindeeigenen Flächen auf dessen Einsatz.
Umstrittenes Glyphosat
"Glyphosat kam 1974 als vom Konzern Monsanto patentierter Wirkstoff des Herbizids 'Roundup' auf den Markt. 'Roundup' wurde vorerst in der Landwirtschaft zur Unkrautvertnichtung vor der Aussaat eingesetzt. Ab den 1990er Jahren jedoch auch bei restistenten gentechnisch veränderten Pflanzen während des Wachstums. Österreichweit werden jährlich über 400 Tonnen Glyphosat ausgebracht", berichtet Hemmer, der gleichzeitig vor den gesundheitlichen Folgen warnt.
Folgen für Gesundheit
Im März 2016 hat die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt, dass Glyphosat beim Menschen "wahrscheinlich Krebs verursachen kann". Darüber hinaus erklärt Hemmer: "Es gibt eindeutige Nachweise an Menschen und Tieren für das krebserregende Potenzial. Auch die zellschädigende Wirkung im Rahmen der Embryonalentwicklung ist belegbar."
Nachholbedarf im Bezirk
Die Bezirkshauptstadt Bruck an der Leitha ist allerdings nur eine von fünf 'glyphosat-freien' Gemeinden im Bezirk, für Hemmer ein "richtiger und wichtiger Schritt". Garantiert keinen Einsatz findet das Mittel neben Bruck auch in Bad Deutsch Altenburg, Berg, Mannersdorf und Petronell-Carnuntum. Alle anderen Gemeinden machten entweder keine Angaben oder verwenden nach wie vor Glyphosat.
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