Trauer um Willi Resetarits
Am 2. Mai hätte „Ostbahn-Kurti“ das Komturkreuz des Landes erhalten

- Im Juli vergangenen Jahres trat Willi Resetarits in Bildein auf.
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Der in Stinatz geborene Musiker und Aktivist Willi Resetarits ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Bekannt wurde er vor allem als die Bühnenfigur „Ostbahn-Kurti“ oder „Dr. Ostbahn“.
STINATZ. Willi Resetarits wurde am 21. Dezember 1948 in Stinatz geboren. Von 1969 bis 1989 war der Burgenland-Kroate Mitglied der Musikgruppe „Schmetterlinge“. Bekannt geworden ist er vor allem in der Verkörperung des Ostbahn-Kurti ab 1985 mit „Ostbahn-Kurti & Die Chefpartie“, 1995 bis 2003 in der Formation „Kurt Ostbahn und die Kombo“.
Vielfach ausgezeichnet
Willi Resetarits war Mitbegründer und Ehrenpräsident des Wiener Integrationshauses. Für sein Engagement und sein Schaffen wurde Resetarits vielfach ausgezeichnet - unter anderem mit dem Bruno-Kreisky-Preis. Am 2. Mai hätte Willi Resetarits von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gemeinsam mit seinem Bruder Lukas sowie Wolfgang Böck, Frank Hoffmann und Christian Kolonovits die höchste Landesauszeichnung, das Komturkreuz des Landes Burgenland, bekommen sollen. „Es ist bitter, dass sich das Burgenland nicht mehr offiziell bei ihm bedanken konnte. Mein Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden den Angehörigen und engsten Wegbegleitern von Willi Resetarits“, so Doskozil, der sich tief betroffen zeigt.

- Einen Teil des Resetarits-Konzertprogramms in Bildein bildeten vertonte Gedichte von H.C. Artmann.
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„Dem Burgenland tief verbunden“
„Willi Resetarits hat die österreichische Rock- und Pop-Szene geprägt wie kaum ein anderer Musiker. Er war aber nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern hat sich mit seinem sozialen Engagement und seinem Einsatz für benachteiligte Menschen zum Gewissen der Republik Österreich entwickelt“ so Doskozil. Der gebürtige Stinatzer sei auch dem Burgenland tief verbunden geblieben und habe die Vielfalt unseres Bundeslandes „als leidenschaftlicher Burgenland-Kroate“ verkörpert wie kein Zweiter, so der Landeshauptmann.
„Genialer Grenzgänger“
Resetarits sei auch „ein genialer Grenzgänger zwischen künstlerischen Genres, zwischen Kultur und Politik, zwischen Region und Metropole, zwischen Dialekten und Sprachen“ gewesen, so Doskozil: „Auch sein musikalischer Beitrag zur Neuinterpretation der burgenländischen Landeshymne durch Christian Kolonovits anlässlich ‚100 Jahre Burgenland‘ wird unvergessen bleiben.“
Einsatz für die Volksgruppen“
„Willi Resetarits war nicht nur eine Ausnahmepersönlich in Kunst und Kultur, sondern auch bekannt für seinen Einsatz für die Volksgruppen“, zeigt sich ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz betroffen.
„Willi Resetarits war Mitbegründer von SOS Mitmensch und setzte sich beim Lichtermeer gegen Fremdenfeindlichkeit ein. Seine Menschlichkeit stand immer an erster Stelle. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und seinen Wegbegleitern“, so Sagartz.
„Konsequenter Menschenfreund“
Tief betroffen vom Tod des Musikers zeigt sich auch die Landessprecherin der Grüne, Regina Petrik: „Willi Resetarits war ein kluger Gesellschaftskritiker und konsequenter Menschenfreund. Seine Musik begleitete mich seit einem Konzert der Schmetterlinge im Audi Max an der Uni Wien, das ich als Jugendliche besuchte. Ich kann sagen, dass diese Band Anteil an meiner linkspolitischen Prägung hatte. Besonders beeindruckend an Willi Resetarits war für mich, in wie vielen verschiedenen Musikstilen er Lebensrealitäten und Lebensgefühle von Menschen zum Ausdruck bringen konnte, mit seinem Projekt „Stubnblues“ auch in seiner Muttersprache Kroatisch. Er war in seinen Texten und seiner Musik kräftig und zart zugleich und konnte damit sehr viele Menschen erreichen. Mit ihm verliert Österreich eine seiner prägendsten gesellschaftspolitischen Stimmen in Wort und Lied und einen engagierten Menschenrechtsaktivisten.“
Engagement für Flüchtlinge
Besondere Hochachtung zollen die GRÜNEN Burgenland dem burgenländischen Musiker für sein beherztes Engagement für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, besonders für Flüchtlinge. Er war Mitbegründer von SOS Mitmensch und Asyl in Not, baute das Integrationshaus in Wien auf und setzte sich kompromisslos für die Ärmsten in der Gesellschaft sein.


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