Öller startet im Dezember
Doppelspitze bei Gesundheit Burgenland
Franz Öller beginnt am 1. Dezember bei der Gesundheit Burgenland als kaufmännischer Geschäftsführer. Er bildet hier eine neue Doppelspitze mit Stephan Kriwanek.
BURGENLAND. Seit Juli war es bereits fix, doch aufgrund einer vertraglichen Frist mit dem bisherigen Dienstgeber musste gewartet werden: Der 49-jährige Betriebswirt und Gesundheitsmanager Franz Öller, bisher in der Geschäftsführung des Tauernklinikums und dessen Muttergesellschaft Gesundheit Innergebirg GmbH, beginnt am 1. Dezember bei der Gesundheit Burgenland als kaufmännischer Geschäftsführer. Er bildet hier eine neue Doppelspitze mit Stephan Kriwanek, der vor dem Sommer einer Ausschreibung als medizinischer Geschäftsführer bestätigt wurde–eine Funktion, die der Chirurg zuvor interimistisch seit November 2022 innehatte.
Doskozil: "Zwei Top-Experten"
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Aufsichtsratsvorsitzenderder Gesundheit Burgenland will für eine Offensivstrategie im Gesundheitsbereich auch eine entsprechende Weichenstellungen im Management. „Mit den beiden Top-Experten an der Spitze, beide mit viel Erfahrung in der Medizin und im Management von Kliniken, werden wir unsere Ziele erreichen. Als Eigentümervertreter werde ich mich auch entsprechend einbringen", so Doskozil.
Umbruch im Gesundheitswesen
Franz Öller sieht das Gesundheitswesen europaweit, in Österreich und im Burgenland im Umbruch. Es bräuchte neue, innovative und umfassendere Versorgungsstrukturen, die weit über das Althergebrachte, über Betten, Stationen und Ambulanzen hinausgehe. „Im Burgenland hat das die zuständige Landespolitik das schon lange erkannt, hier wird das offensiv angegangen –mit vielen Projekten, die jetzt schon in Umsetzung oder in der Pipeline sind. Diese pionierhafte Vorreiterrolle in Österreich war ein Grund, mich für die Position des Geschäftsführers der Gesundheit Burgenland zu bewerben", so der neue kaufmännische Geschäftsführer.
Vitae von Öller
Der Grazer Franz Öller studierte Betriebswirtschaft in Graz, Public Health in Manchester und errang einen MBA in New Jersey/USA. Nach seinen Studien war er unter anderem bei der Wirtschafts-und Steuerberatung BDO als Berater mit Schwerpunkt Public Health tätig. 2012 wurde er im Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum in Schwarzach im Pongau Assistent der Geschäftsleitung. 2015 wechselte Öller in die Geschäftsführung der Tauernkliniken GmbH. Bis unmittelbar vor seinem Wechsel ins Burgenland war er auch Geschäftsführer deren Holding, der Gesundheit Innergebirg GmbH.
Kritik der ÖVP
Die ÖVP kritisiert die Doppelspitze. Das Landesunternehmen sei drei Jahrzehnte mit einem Geschäftsführer ausgekommen. „Bei öffentlichen Unternehmen zahlt der Steuerzahler für Doskozils Topjobs. Das ist wertvolles Geld, das der Gesundheitsversorgung verloren geht“, so ÖVP-Klubobmann Markus Ulram. Zudem beruft sich Ulram auf einen Artikel im Kurier. In diesem übt der Salzburger Landesrechnungshof in seinem Rechnungshofbericht massive Kritik an der Tauernkliniken GmbH. „Die Leistungen im öffentlichen Krankenhausbereich wurden entgegen Vereinbarungen massiv eingeschränkt und Betten gestrichen. Eine 24/7-Versorgung war nicht mehr gewährleistet“, so Ulram und betont: „Auch Doskozil hat bereits im Burgenland diesen gefährlichen Weg der Streichungen in der Gesundheitsversorgung eingeleitet. Bleibt also zu befürchten, dass mit dem neuen Geschäftsführer der rote Sparstift noch massiver eingesetzt wird.“
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