Meldesystem
Land Burgenland sagt der Asiatischen Hornisse den Kampf an
Vor wenigen Tagen wurde die "Vespa velutina" auch Asiatische Hornisse erstmalig in Österreich entdeckt. Auch das Burgenland liegt in der Gefahrenzone.
BURGENLAND. Die Asiatische Hornisse wurde aus Südostasien im Jahr 2004 in Frankreich eingeschleppt. Seitdem breitet sie sich unaufhaltsam in Europa aus. Am 9. April 2024 wurde sie erstmals in Österreich (Stadt Salzburg) gesichtet.
Gefahr für die Bienen
Französische Studien haben gezeigt, dass die Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse die Honigbienen vor allem im Zeitraum von August bis Oktober bejagen. Dabei schweben die Hornissen vor dem Eingang des Bienenvolks und fangen zurückkommende Honigbienen ab. Wenn viele Asiatische Hornissen vor dem Volk jagen, hören die Bienen auf auszufliegen. Daher führe die Bejagung durch Asiatische Hornissen in Europa zu zwei Effekten: Verlust von Flugbienen und verminderter Nahrungseintrag durch den Stopp des Flugbetriebs.
Gefahr auch im Burgenland
Auch wenn es im Burgenland bis dato noch keine bestätigte Sichtungen gibt, war die Asiatische Hornisse bei der Vollversammlung des Landesverbandes der burgenländischen Bienenzuchtvereine am vergangenen Samstag in Rauchwart (Bezirk Güssing) das Gesprächsthema Nummer eins. "Mit Verschleppungen über sehr große Distanzen ist zu rechnen, damit befindet sich vor allem Ostösterreich in der unmittelbaren Gefahrenzone", warnt die Landwirtschaftskammer.
Bekämpfung der Asiatische Hornisse
Die invasive Art stelle eine Bedrohung für die Bienen und somit auch für die gesamte Landwirtschaft dar. Einerseits bejagt sie Honigbienen und andererseits erbeuten sie auch einheimische Wildbienen und andere Insekten. "Die Bekämpfung der Velutina ist daher von großer Bedeutung, um den Schaden für Umwelt, Imkereibranche und andere landwirtschaftliche Produktionszweige wie Gemüse- und Obstbau zu minimieren", erläutert Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland. Das Land Burgenland sei sich der Gefahr bewusst und habe sich der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse schon vor einigen Monaten angenommen. „Die Bienen und bestäubenden Insekten haben eine wichtige Aufgabe in der Landwirtschaft, daher müssen wir sie schützen“, so Landesvize Astrid Eisenkopf (SPÖ).
Meldesystem etabliert
Neben dem ständigen Austausch mit dem Obmann des burgenländischen Bienenzuchtvereins Herbert Grafl, heimischen Imkern sowie Kammerjägern, wurde auch ein Meldesystem etabliert, um einer Ausbreitung entgegenzuwirken. „Je besser wir informiert sind, wo sich die Vespa velutina gerade aufhält, umso besser können wir sie bekämpfen. Jede und jeder kann uns dabei unterstützen und Sichtungen von Nestern, die oftmals sehr auffällig groß an Baumkronen hängen, melden“, so Eisenkopf. Sichtungen von Nestern der Asiatischen Hornisse, die vorher als solche identifiziert wurden, sollten unbedingt an das Amt der Burgenländischen Landesregierung, der Naturschutzabteilung gemeldet werden.
Kosten werden übernommen
Die Kosten für die Entfernung der Nester werden vom Land Burgenland übernommen. „Es ist wichtig, aktiv und bundesländerübergreifend an Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung der asiatischen Hornisse zu arbeiten, um das ökologische Gleichgewicht zu bewahren und potenzielle Gefahren für Nutztiere zu minimieren. Deshalb wird das Burgenland bei der nächsten Landesagrarreferentenkonferenz im Mai dieses Jahres einen Antrag zur gemeinsamen Vorgehensweise bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse einbringen“, zeigte sich Eisenkopf überzeugt.
Nähere Informationen zur Asiatischen Hornisse finden Sie auch unter: www.burgenland.at/themen/natur/aktuelles.
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