Hasskriminalität
Polizei bestätigt Festnahme eines Burgenländers

- Ein Verdächtiger wurde im Rahmen der österreichweiten "Hate-Crime-Razzia" im Burgenland festgenommen.
- Foto: Symbolbild / Gernot Heigl
- hochgeladen von Gernot Heigl
Bei den österreichweiten Ermittlungen um „Hasskriminalität“ mit brutalster Gewalt an 17 Personen gab es auch eine Hausdurchsuchung und eine Festnahme im Burgenland. Das bestätigten jetzt Polizeifahnder der Sondereinheit „Venator“ (Jäger) mit dem Zusatz: „Wir gehen davon aus, dass es weitere Täter gibt!“ Zwecks rascher Ausforschung appellieren Kriminalisten an bisher unbekannte Opfer, sich zu melden.
BURGENLAND. „In sieben Bundesländern konnten wir insgesamt bereits 17 Personen ausfindig machen, die purer Gewalt und Erniedrigung ausgesetzt worden sind. In einem Fall wird sogar wegen versuchten Mordes ermittelt!“, so ein Pressesprecher der in dieser Causa federführenden Landespolizeidirektion Steiermark. „Wir vermuten eine hohe Dunkelziffer. So auch, dass es im Burgenland weitere Opfer gibt, und ersuchen diese, sich bei uns zu melden!“
Polizei-Appell an Opfer
Ergänzt mit dem Hinweis, da Betroffene solcher Straftaten oft aus falschverstandener Scham keine Anzeigen erstatten: „Vertraulichkeit und Opferschutz haben oberste Priorität!“ Als Direktkontakt zum Landeskriminalamt steht die Telefonnummer 059133/60-3333 zur Verfügung, es kann aber jede Polizeidienststelle kontaktiert werden.

- Die Polizei schließt nicht aus, dass es auch im Burgenland weitere Täter gibt.
- Foto: Symbolbild / MeinBezirk.at
- hochgeladen von Gernot Heigl
Burgenländer festgenommen
Um das österreichweit agierende kriminelle „Hate-Crime-Netzwerk“ gänzlich zerschlagen zu können, laufen die Erhebungen nach wie vor auf Hochtouren. „Bis jetzt haben wir 18 Personen festgenommen, eine davon im Burgenland. Es handelt sich um drei Frauen und 15 Männer im Alter zwischen 14 und 26 Jahren!“, resümiert ein Polizeifahnder. „Insgesamt wurden bis jetzt 26 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Nach unserem aktuellen Erhebungsstand gibt es aber keine Erkenntnisse dafür, dass die Täter generell einer speziellen Gesinnung oder Gruppe zugeordnet werden können, auch nicht der rechtsradikalen Szene!“
Der Polizist weiter: „Explizit hinweisen möchten wir auch darauf, dass es sich bei den Opfern, so unsere bisherigen Ermittlungen, nicht um pädophile Personen gehandelt hat. Das wurde leider mehrfach falsch kolportiert!“
In bizarre Fallen gelockt
Ausgangspunkt der kriminellen Handlungen waren, wie berichtet, Online-Dating-Plattformen. Auf diesen eröffneten die Verdächtigen Fake-Profile. Gaukelten dort Interessierten eine reale Partnersuche vor, vereinbarten ein Date und lockten sie so in eine bizarre Falle. Die für Betroffene in einem Horrorszenario endeten. Strotzend vor brutalster Gewalt und Erniedrigung, großteils von den Tätern gefilmt und in speziellen Foren im Internet veröffentlicht.

- Die Cobra sowie weitere Sondereinheiten standen österreichweit im Einsatz.
- Foto: Archiv/BMI
- hochgeladen von Gernot Heigl
Spur zu weiteren Tätern
„Man sei noch mehreren Personen auf der Spur, die in diese kriminellen Machenschaften verwickelt sein sollen“, heißt es unter vorgehaltener Hand seitens der Exekutive, will aber aus polizeitaktischen Gründen derzeit keine genaueren Details bekanntgeben. Auf Nachfrage von MeinBezirk, ob diesbezüglich Polizeieinsätze im Burgenland zu erwarten sind, lautet die Antwort kryptisch: „Nicht auszuschließen!“
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.