Mobile Palliativversorgung im Burgenland
Professionelle Hilfe am Ende des Lebens
Zwei mobile Palliativteams sorgen flächendeckend im Burgenland für eine professionelle Betreuung von Patienten mit einer weit fortgeschrittenen und nicht mehr heilbaren Erkrankung. Das Angebot ist kostenlos.
BURGENLAND. Die mobile Palliativversorgung im Burgenland gab es auch in den vergangenen Jahren. Jetzt wurde sie aber neu strukturiert. „Früher bestanden die Teams – abgesehen von den Koordinatoren – vorwiegend aus Honorarkräften. Jetzt setzen sie sich aus hauptamtlichen Mitarbeitern des Sozialen Dienstes Burgenland zusammen. Nur beim medizinischen Personal greifen wir noch zusätzlich auf bewährte Palliativmediziner als Honorarkräfte zurück“, erklärt Landeskoordinatorin Monika Pinzker.
Multiprofessionelle Teams
Es handelt es sich um sogenannte „multiprofessionelle“ Teams – bestehend aus Palliativmedizinern, Palliativpflegekräften und Sozialarbeitern. „Ziel der Palliativversorgung ist, den Menschen so lange und so gut wie möglich ein Leben und Sterben im vertrauten Umfeld zu ermöglichen – und das ist im Regelfall zuhause“, so Pinzker, die außerdem darauf hinweist, dass die mobile Palliativversorgung keine Grundversorgung sicherstellt.
Schmerzlinderung und Symptomkontrolle
„Das heißt, es wird keine Zuckermessung oder Körperpflege gemacht. Dafür haben wir keinen Auftrag.“ Vielmehr handelt es sich um eine unterstützende und beratende Tätigkeit – etwa in Sachen Schmerzlinderung, Symptomkontrolle oder Palliativpflege. „Wir arbeiten dabei eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Grundversorgung zusammen. Unsere Palliativmediziner nehmen Kontakt mit den Hausärzten auf und unsere Palliativpflegekräfte arbeiten eng mit der Hauskrankenpflege zusammen“, sagt Pinzker.
Einbindung der Angehörigen
Ein wichtiger Teil im Betreuungssystem sind die Angehörigen. „Sie sind der Schlüssel dafür, dass Betreuung zuhause überhaupt erst möglich wird. Je besser die Angehörigen mit den oft schwierigen Situationen umgehen können und darauf vorbereitet sind, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass die Betreuung zuhause funktioniert“, betont die Landeskoordinatorin.
Sozialarbeit
In diesem Zusammenhang spielen die Sozialarbeiter eine wichtige Rolle. Sie bieten Unterstützung an, wenn es etwa um einen Antrag auf Pflegegeld oder um die Inanspruchnahme der Familienhospizkarenz geht. „Der Sterbeprozess gestaltet sich ganz anders, wenn rundherum alles geregelt ist“, so Pinzker.
Hospizbegleitung
Wenn Bedarf besteht, wird zusätzlich eine Hospizbegleitung hinzugezogen. In jedem Bezirk des Landes gibt es eine Hospizgruppe aus ausgebildeten, ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Palliativbetreuung ohne Hospiz ist genau so wenig denkbar wie Hospizbetreuung ohne Palliativ“, meint Pinzker.
Montag bis Freitag, 8 - 16 Uhr
Grundsätzlich kann die mobile Palliativversorgung nur mit dem ausdrücklichen Einverständnis der Patienten tätig werden. Es stehen zwei Teams zur Verfügung, die flächendeckend im gesamten Burgenland im Einsatz sind – und zwar von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr. Am Samstag, Sonntag und Feiertag gibt es eine telefonische Rufbereitschaft.
Mobiles Palliativteam Nord
Bezirke Neusiedl am See, Eisenstadt/Eisenstadt Umgebung, Matttersburg, Oberpullendorf
Stützpunkt Eisenstadt: TZ Eisenstadt, Haus TechLab, Thomas A. Edisonstr. 2, 7000 Eisenstadt
Tel. 0664 / 88335810
Mobiles Palliativteam Süd
Bezirke Oberwart, Güssing, Jennersdorf
Stützpunkt Güssing: TZ Güssing, Europastraße 1, 7540 Güssing
Tel. 0664 / 88335820
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