Nach Schreckensbilanz 2019
So soll es 2020 weniger Verkehrstote geben
Nach der Schreckensbilanz mit 33 Verkehrstoten im Vorjahr legte die Landesverkehrsabteilung am Mittwoch neben einer Analyse auch ein Zehn-Punkte-Programm als Verkehrsstrategie 2020 vor
BURGENLAND. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden im Burgenland ist 2019 auf 788 gesunken (2018: 826), jene mit Todesfolge allerdings auf 33 angestiegen (2018: 13). "Daher haben wir diesen Bereich intensiv analysiert und Maßnahmen für 2020 ausgearbeitet, die sich in einem 10-Punkte-Programm wiederfinden", erklärte Burgenlands Landespolizeidirektor Martin Huber bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Drei Hauptunfallursachen
Die Analyse des Vorjahres ergab folgendes Bild: Die drei Hauptunfallursachen waren Ablenkung, Vorrangveletzung sowie erhöhte Geschwindigkeit. 23 der 33 Todesopfer waren österreichische Staatsbürger, die restlichen zehn kamen aus dem Ausland. Auffallend war, dass 25 der tödlich verunglückten Menschen über 40 Jahre alt waren.
Wann und wo die Unfälle geschahen
75 Prozent der tödlichen Unfälle ereigneten sich zwischen 6 und 19 Uhr. 22 Menschen starben auf Freilandstraßen, elf im Ortsgebiet. Bezüglich der Wochentage gab es keine groben Auffälligkeiten: Fünf Unfälle mit acht Toten gab es beispielsweise sonntags – aber auch mittwochs ereigneten sich insgesamt fünf Unfälle mit sechs Toten.
Verkehrstote nach Bezirken
Zehn der 33 tödlichen Verkehrsunfälle – und damit die meisten – geschahen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung. In den Bezirken Oberpullendorf krachte es achtmal. In den Bezirken Neusiedl (4) und Jennersdorf (4) sowie in den Bezirken Mattersburg (3) und Oberwart (3) gab es vergleichsweise die wenigsten Verkehrstoten zu beklagen. Einzig im Bezirk Güssing gab es im Vorjahr keinen tödlichen Verkehrsunfall.
Was nun unternommen wird
Das Zehn-Punkte-Programm beinhaltet unter anderem die Verstärkung der sichtbaren und verdeckten Kontrollen mit Schwerpunkten auf die drei Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Ablenkung und Vorrangverletzung sowie die Anpassung der Kontrollzeiten an die unfallrelevante Tageszeit 6 bis 19 Uhr. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist laut Andreas Stipsits, dem Leiter der Landesverkehrsabteilung, die Ablenkung durch Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung. „Wir werden 2020 264 Schwerpunktaktionen zum Thema Ablenkung durch Telefonieren durchführen. Das heißt, man wird uns sehen.“
Weiters werden 2020 zusätzliche technische Hilfsmittel (vier neue Drogenvortestgeräte) eingesetzt und in gewohnter Manier Anlass- und Jahreszeitbezogene Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Stipsits kündigte in Zuge dessen Schwerpunktkontrollen in der Faschingszeit an.
Tschürtz: "Grenzkontrollen bleiben"
Auch die Grenzkontrollen bleiben bestehen, unterstrich Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) am Mittwoch. Diese würden nicht nur dem Kampf gegen illegale Migration und Schlepperwesen dienen. "Die Grenzkontrollen verhindern auch Unfälle, wenn zum Beispiel Autobusse mit defekten Bremsen aus dem Verkehr gezogen werden", erklärt Tschürtz, der sich außerdem durch den Ausbau der S31 sowie der S4 einen Rückgang der Unfälle im heurigen Jahr verspricht.
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