Stärkster Anstieg in Österreich
33 Todesopfer auf Burgenlands Straßen in einem Jahr
In Deutschkreutz kam am Freitag erneut ein Mensch auf Burgenlands Straßen ums Leben – damit steigt die Zahl der 2019 tödlich verunglückten Personen bereits auf 33. Der zuständige Sicherheitslandesrat und LH-Stv. Johann Tschürtz arbeite derzeit an einer Strategie für ein Gegenwirken
BURGENLAND. Zehn Tage vor dem neuen Jahr steht bereits jetzt fest: Auf den burgenländischen Straßen sind 2019 so viele Menschen ums Leben gekommen wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. Hinzu kommt: Die Zahl der Verkehrstoten ist im Burgenland so stark gestiegen wie in keinem anderen Bundesland in Österreich.
Mehr als doppelt so viele Tote wie 2018
2018 starben 13 Menschen bei Verkehrsunfällen im Burgenland, 2017 waren es 25. Auch in den Jahren davor waren es mit 19 (2016), 24 (2015), 22 (2014), 17 (2013), 30 (2012), 21 (2011) und 20 Todesopfern (2010) stets zum Teil deutlich weniger als heuer. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) spricht folgerichtig von einer "schrecklichen Unfallbilanz".
Fast überall ein Rückgang außer im Burgenland
An den Zahlen aus den anderen Bundesländern ist zu erkennen: So gut wie in jedem anderen Bundesland ist 2019 die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr zurückgegangen – außer in Salzburg und im Burgenland (in Klammer die Zahl aus dem Vorjahr 2018):
Niederösterreich: 91 Verkehrstote (103)
Oberösterreich: 88 Verkehrstote (96)
Steiermark: 67 Verkehrstote (69)
Burgenland: 33 Verkehrstote (13)
Tirol: 35 Verkehrstote (36)
Salzburg: 31 Verkehrstote (27)
Kärnten: 28 Verkehrstote (30)
Vorarlberg: 15 Verkehrstote (17)
Wien: 11 Verkehrstote (18)
Tschürtz: "Entwickeln eine Strategie"
"Das ist natürlich sehr traurig und wir sind gerade dabei, eine Strategie mit der Landesverkehrsabteilung zu entwickeln, um gezielt Maßnahmen setzen zu können", erklärt Sicherheitslandesrat und LH-Stv. Johann Tschürtz gegenüber den Bezirksblättern. Ursache für einen Unfall sei oft das Thema Ablenkung, "beispielsweise wenn ein Autofahrer während der Fahrt SMS schreibt und da gilt es natürlich Schwerpunktaktionen zu setzen". Mehr dazu werde man Anfang Jänner präsentieren können, so Tschürtz.
Immer mehr Kinder unter den Opfern
Laut Daten des Innenministeriums (BMI) zählten tatsächlich Ablenkung und Unachtsamkeit sowie zu hohes Tempo zu den Hauptursachen der tödlichen Verkehrsunfälle im heurigen Jahr. Besorgniserregend sind aber auch andere Zahlen aus dem BMI: Die Zahl der Kinder, deren Leben bei Verkehrsunfällen in Österreich beendet wurde, ist von drei im Vorjahr auf 16 gestiegen. Auch die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle ist österreichweit von 47 (2018) auf 57 gestiegen. Rund die Hälfte der Todesopfer in Österreich waren heuer Senioren.
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