Tierschutz im Burgenland
Todesgerät Mähroboter - Igel gegen Maschine
Automatisierte Mähroboter werden immer beliebter. Sie sind zeitsparend und nehmen dem Gartenbesitzer Arbeit ab. Die kleinen Geräte sind aber oft das Todesurteil für heimische Tiere, die Gärten ihr zu Hause nennen.
BURGENLAND. Die Situation für unsere heimische Tierwelt wird immer verzwickter. Die Gärten werden "steriler", mit kurz gemähten Rasen und Werkzeuge wie Trimmer, Mähroboter oder Motorsense. In Hecken finden Tiere wie Igel letzte Zuflucht. Durch Mähroboter und Heckenscheren sind sie aber auch dort gefährdet. Auf oder in Steinhaufen ziehen sich Frösche oder Eidechsen zurück, sie werden meistens auf der Grünfläche von Mährobotern überrollt.
Eine Verletzung ist sicherer Tod
Es werden immer mehr Vorfälle bekannt, bei denen Igeln durch einen Mähroboter verletzt oder getötet wurden. In den meisten Fällen rennt ein Igel vor Gefahren nicht weg, sondern rollt sich zusammen. So kommt es dazu, dass der Mähroboter den Igeln Nasen oder Beine abtrennt oder andere lebensgefährliche Schnitte zufügt. Überlebt der Insektenfresser mit den Verletzungen, geben Fliegen dem Tier den Todesstoß. Sie legen Eier in die offene Wunden und die daraus schlüpfenden Larven fressen am lebenden Igel, der langsam verendet.
So kann man den Tieren helfen
Es gibt ein paar Tipps, mit denen man Verletzungen unserer heimischen Gartenbewohner vermeiden kann.
- Bei Mährobotern gibt es "Apfelschürzen", die vorne auf dem Gerät montiert werden kann. Durch diese Vorkehrung können zumindest größere Igel nicht mehr so leicht unter die Messer kommen.
- Die Roboter sollten unter Tags und Aufsicht mähen, da die Igel und andere Tiere dämmerungsaktiv sind. Kann der Mäher zeitlich programmiert werden, ist darauf zu achten, kürzere Laufzeiten einzustellen, sobald die Tage kürzer werden.
- Findet man ein Wildtier in Not, dann muss man einen kühlen Kopf bewahren. Nicht jedes Wildtier darf man zum eigenen Schutz und zum Schutz des Tieres anfassen oder zum Tierarzt fahren. Wildtierpflegestellen, - auffangstationen und andere Experten sind hier der Ansprechpartner, um Hilfe zu bekommen. Bei jagbaren Tieren wie zum Beispiel Hasen, ist eine Meldung bei der Polizei oder Jägerschaft notwendig, sonst droht eine Beschuldigung der Wilderei.
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