Trauer um einen großen Künstler
Wahlburgenländer Gottfried Kumpf gestorben
Der Künstler Gottfried Kumpf ist am Montag nach einem Herzstillstand völlig unerwartet gestorben. „Burgenland verliert eine der prägendsten Künstlerpersönlichkeiten der letzten Jahrzehnte“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in einer ersten Reaktion.
BURGENLAND. Das Ableben von des Malers, Graphikers und Bildhauers Gottfried Kumpf wurde von seiner Frau Guni am Mittwoch gegenüber der APA bekannt gegeben. „Er hat bis zu seinem letzten Tag sein künstlerisches Schaffen unbeirrt und mit Freude weitergeführt und war voller Pläne für die Zukunft”, hieß es in einer Mitteilung. Kumpf wurde 91 Jahre alt.
„Er wird uns fehlen“
Mit Trauer und Betroffenheit reagierte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Das Burgenland verliere mit ihm eine der prägendsten Künstlerpersönlichkeiten der letzten Jahrzehnte, so LH Doskozil: „Der Wahlburgenländer hat unser Bundesland zu einem Hauptthema seines Schaffens gemacht. Er hat die Eigenarten von Land und Leuten mit großer Empathie und Sympathie, mit Augenzwinkern und verspielter Liebe zum Detail wiedergegeben. Das hat ihn zu einem künstlerischen Botschafter des Burgenlandes gemacht, der weit über die Landesgrenzen hinaus gewirkt hat. Darüber hinaus war er auch ein überaus herzlicher und liebenswürdiger Mensch, der sich auch für ökologische Fragen sehr engagiert hat. Er wird uns fehlen.“
Naive Landschaftsmalerei
Gottfried Kumpf war begeisterter Wahlburgenländer. 1968 hat er seinen Lebensmittelpunkt von Wien nach Breitenbrunn verlegt, von wo aus er mehrere Jahrzehnte künstlerisch gewirkt hat. Er hat das Burgenland geliebt und mit großem Engagement viele Jahre seines Wirkens auch künstlerisch dem Burgenland gewidmet, indem er seine Wahlheimat unter anderem in seiner typisch naiven Landschaftsmalerei verewigt hat. Eine maßgebliche Rolle hat er auch bei der Schaffung und ersten Gestaltung des Thermenstandortes Stegersbach gespielt.
Rettung der „Langen Lacke“
Seine Liebe zum Burgenland äußerte Kumpf außerdem 1980 mit der Mitwirkung an einer Kampagne zur Rettung des Naturschutzgebietes „Lange Lacke". Sein Gemälde „Löffler über der Langen Lacke" geriet zu einem der bekanntesten Arbeiten des Künstlers. Mit der von ihm 1983 gestalteten Briefmarke huldigte er seinem Wahl-Bundesland erneut ("Abendsonne über dem Burgenland").
Höchste Landesauszeichnung
„Gottfried Kumpf hat mit einem großen Teil seines Werks ein Panoptikum des Burgenlandes geschaffen, das sich im kulturellen Gedächtnis Österreichs eingeprägt hat und weiter Bestand haben wird", so Doskozil. Das Burgenland habe Kumpf schon 1995 mit der Verleihung der höchsten Landesauszeichnung, des Komturkreuzes, gewürdigt.
Leidenschaftlicher Naturschützer
Große Betroffenheit auch beim WWF: „Gottfried Kumpf war ein einzigartiger Künstler und leidenschaftlicher Naturschützer hat mit Arbeiten zum Neusiedlersee den heutigen Nationalpark mit ermöglicht“, heißt es in einer Aussendung.
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