Burgenländisches Jagdgesetz
„Der Landesjagdverband soll vernichtet werden“

- Landesjägermeister Roman Leitner kritisiert unter anderem die Abschaffung des Bezirksjägermeisters als Organ des Landesjagdverbandes.
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Der Burgenländische Landesjagdverband kritisiert den von LR Leonhard Schneemann präsentierten Entwurf der Novelle des Burgenländischen Jagdgesetzes.
BURGENLAND. Landesjägermeister Roman Leitner weist darauf hin, dass der Landesjagdverband in der Vorbereitung der Novellierung nicht eingebunden war. „Uns wurde Mitte September ein fertiger Gesetzestext vorgelegt, und wir durften dann in einem Gespräch, bei dem der Landeshauptmann und der zuständige Landesrat Schneemann anwesend waren, über dieses Thema diskutieren“. so Leitner.
Bezirksjägermeister im Landesjagdverband werden abgeschafft
Eine Zustimmung des Vorstandes des Landesjagdverbandes gab es jedenfalls nicht. Vielmehr einige „Knackpunkte“, mit denen der Jagdverband große Probleme hatte. Unter anderem die „Abschaffung der Bezirksjägermeister“ im Landesjagdverband. „Diese Bezeichnung soll nun für einen Behördenvertreter verwendet werden“, sagt Leitner.
Jagdabgabe
Weitere Kritikpunkte: die „Übertragung der hoheitlichen Aufgaben an die Bezirkshauptmannschaften“ sowie die Erhöhung der Jagdabgabe. Dabei handelt es sich um eine Steuer auf die Ausübung des Jagdrechts im Jagdrevier, die derzeit bei 2 Prozent des Jagdpachtbetrags liegt. In der Novelle war eine Erhöhung von bis zu 30 Prozent vorgesehen.
Diese Erhöhung konnte nun abgewendet werden. „Wir erachten es als Erfolg, dass die Jagdabgabe um nur 0,5 Prozent – also auf 2,5 Prozent – angehoben wurde. Ein Erfolg, den Leitner auf die Unterschriftenaktion des Jagdverbandes gegen die Gestzesnovelle zurückführt – mit bislang 7.449 Unterstützern.

- Landesjägermeister Roman Leitner und Vorstandsmitglied Herbert Pfeiffer auf dem Weg zum Landhaus, wo sie die insgesamt 7.449 Unterschriften gegen die vom Land vorgelegte Novelle des Jagdgesetzes an den zuständigen Landesrat Leonhard Schneemann übergaben.
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Keine Pflichtmitgliedschaft
Keinen Erfolg konnte der Landesjagdverband bezüglich der Pflichtmitgliedschaft erreichen – diese wird mit der Novelle nämlich abgeschafft. „Ich finde es beschämend, dass eine unabhängige Interessensvertretung defacto abgeschafft wird, weil man ihr die wirtschaftliche Grundlage entzieht. Der Landesjagdverband soll vernichtet werden“, meint Leitner, der diesen Schritt als „demokratiepolitisch äußerst bedenklich“ sieht.
Dass die „wertvolle Arbeit“ der ehrenamtlich tätigen Funktionäre nun vom Land und den Bezirksverwaltungsbehörden übernommen wird, kann sich Leitner nur schwer vorstellen. „Der Spaß ist zum Scheitern verurteilt, bevor er überhaupt begonnen hat.“
„Die Jäger werden sich formieren“
Leitner verspricht jedenfalls, „mit Elan“ weiter zu arbeiten. Es werden sich die Jäger formieren. Wir werden es schaffen, wieder eine Interessensvertretung aufzubauen.“ Noch hofft der Landesjägermeister jedoch auf einen Kompromiss bei der Novellierung des Jagdgesetzes. Die 7.449 Unterschriften wurden jedenfalls an LR Schneemann übergeben.


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