U-Ausschuss Commerzialbank
„Die Nationalbank ist keine Bankenpolizei“
Erste Auskunftsperson in der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschuss zur Commerzialbank Mattersburg war Andreas Ittner, ehemaliger Direktor der Hauptabteilung Finanzmarkstabilität und Bankenprüfung in der Österreichischen Nationalbank.
BURGENLAND. „Ich bin tief erschüttert, über diese Vorkommnisse und über den gewaltigen Schaden der angerichtet wurde“, sagt Andreas Ittner gleich zu Beginn und hielt weiter fest, dass es sich hier um „einen Kriminalfall und nicht um ein Versagen der Bankenaufsicht“ handelt.
Nationalbank nicht für die Aufdeckung krimineller Machenschaften zuständig
Er wies aber auch weiters darauf hin, dass er zu Vorgängen, die die Landesverwaltung betreffen, keine Wahrnehmung habe. Die Nationalbank habe auch nicht die Befugnisse, Saldenbestätigungen einzuholen. „Die Nationalbank ist nicht auf die Aufdeckung krimineller Machenschaften ausgerichtet. Wir sind nicht die Bankenpolizei.“
„Dass jemand von Anfang es angelegt hat, zu täuschen“, sei Ittner noch nicht vorgekommen. „Ich habe noch nie erlebt, dass jemand ganze Kreditaktivitäten erfunden hat“. Auch sei das Wachstum der Bank „nicht im auffälligen Bereich“ gewesen.
Kette der Kontrolle unterbunden
Ittner sieht im Fall der Commerzialbank das Problem, dass die „Kette der Kontrolle“ von Anfang an unterbunden worden sei – beginnend mit der internen Revision, die direkt dem Vorstand berichten muss. „Scheinbar dürfte sie aber gezielt vom Vorstand behindert worden sein“, so Ittner.
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