Reaktionen zu Anschober-Rücktritt
"Extreme Jahr wäre für jeden Gesundheitsminister aufreibend gewesen"
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gab heute seinen Rücktritt bekannt. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat dafür "großen Respekt"
BURGENLAND. Der gesundheitlich bedingte Rücktritt von Gesundheitsminister Anschober tue ihm persönlich leid, sagt LH Doskozil in einer ersten Reaktion.
"Sachorientierter, konstruktiver Minister"
"Ich habe Rudi Anschober als sachorientierten, konstruktiven Minister schätzen gelernt, der sich der Pandemie mit großem persönlichen Einsatz entgegen gestemmt hat. Dieses extreme Jahr wäre für jeden Gesundheitsminister aufreibend gewesen. Ich habe großen Respekt vor seiner Entscheidung", so LH Doskozil.
Petrik zollt "höchsten Respekt"
Die Arbeit von Gesundheitsminister Rudi Anschober sei immer von Dialogbereitschaft und Wertschätzung geprägt gewesen, heißt es von der Grünen Landessprecherin Regina Petrik. Sie kenne Anschober nicht nur als Minister, sondern auch von ihrer Arbeit im Bundesvorstand. "Unsere Arbeit war immer von gegenseitiger Wertschätzung geprägt und auch als Minister hatte er immer ein offenes Ohr für Anliegen aus den Bundesländern. Er hat in 15 Monaten mehr weitergebracht – etwa bei der Pflegereform oder der Kennzeichnung von Lebensmitteln – als andere in vielen Jahren", zollt die Petrik Anschober "höchsten Respekt".
Rudi Anschober habe allen heute seine Erfahrung aus dem Kampf gegen die Pandemie mitgegeben, als er sagte: Am erfolgreichsten waren wir, als es Zusammenhalt gegeben hat. "Ich wünsche ihm, dass er die Zeit der Entspannung findet und Kraft schöpft, für seine künftigen Vorhaben", so Petrik.
FPÖ: "Nicht verwunderlich"
Die FPÖ Burgenland nimmt Anschobers Rücktritt in einer Aussendung "mit Respekt zur Kenntnis" und wünsche ihm persönlich alles Gute. "Zwar hinterlässt er nichts, was man ein geordnetes Feld nennen könnte, allerdings muss man auch die menschliche Seite sehen und da ist es aufgrund seines gesundheitlichen Zustands nicht verwunderlich, dass er jetzt die Konsequenzen für sich zieht", so FPÖ-Landesparteisekretär Christian Ries. Eines könne man Anschober bescheinigen, "er war zumindest gesprächsbereit und suchte die Kommunikation".
NEOS: "Notwendiger Schritt"
NEOS-Landessprecher Eduard Posch meint: "Das letzte Jahr war natürlich unglaublich fordernd für Rudolf Anschober. Aus diesem Grund verstehe ich, dass er auch auf Anraten seiner Ärzte das Amt niederlegt und zolle ihm Respekt für dieses Verantwortungsbewusstsein, das leider nicht allen in der Regierung gegeben ist. Für seine gesundheitliche und berufliche Zukunft wünsche ich ihm alles Gute". Sein Rücktritt sei aber ein notwendiger Schritt im Kampf gegen die Pandemie: "Man hat seit Herbst letzten Jahres gemerkt, dass Rudolf Anschober die Zügel in seinem Ministerium nicht mehr in der Hand hat. Sei es der verschleppte Impfstart, die Nicht-Bestellung von ausreichend Impfstoff, oder die teils groben Mängel in seinen Verordnungen“, so Posch.
Für den designierten Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein gelte es nun, einen Neustart des Pandemiemanagements rasch umzusetzen.
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