LGBTQ+
Warum trauen sich Schulen nichts?

- Pride Parade 2021 Graz
- Foto: Elisa Spener
- hochgeladen von Jan Schweiger
Liebe hat keine Grenzen! Viele verstehen dies nicht und verbinden diesen Satz oft mit etwas Schlechtem. Mann und Mann. Frau und Frau. Nicht-binäre. Es hört sich für manche falsch an, doch das ist es nicht. Liebe ist vielfältig. Es wird jedoch in Schulen nicht wirklich angesprochen. Doch warum wird dieses Thema in Schulen gemieden?
BURGENLAND Wir haben ein paar Schülerinnen und Schüler unserer Schule gefragt, wie sie zu diesem Thema stehen und was sie dazu schon erlebt haben. Doch warum tritt der Hass gegen die Community immer wieder ans Tageslicht? Hier sprechen wir über die Probleme der Community, über den Pride Month selbst und was die Schule mit dem Ganzen zu tun hat. Was wäre, wenn die Community von Anfang an mit offenen Armen begrüßt worden wäre?
Probleme unserer Generation bezüglich LGBTQ+
Unsere Generation, die sogenannte „Gen Z“, ist die erste Generation, in der Personen beim Outing nicht gleich von allen Seiten auf Hass stoßen. Deshalb könnte man meinen, dass die LGBTQ-Community zu einem großen Anteil aus unserer Generation besteht. Doch was die Community erlebt, lässt darauf deuten, dass sie, trotz ihres erhöhten Vorkommens, noch nicht voll und ganz anerkannt wird. Immer wieder müssen sich Queere Menschen Beleidigungen anhören oder ihre sexuelle Orientierung bzw. ihr Geschlecht werden ignoriert, nicht ernstgenommen oder übertönt. Nur weil sie das gleiche Geschlecht lieben, alle Geschlechter anziehend finden oder sich in ihrem eigenen Geschlecht nicht wohl fühlen, heißt das noch lange nicht, dass man ihnen mit verbaler oder körperlicher Gewalt begegnen sollte.
Noch ein großes Problem ist auf das Schulsystem zurückzuführen. Das Thema LGBTQ+ wird in Schulen nicht bzw. zumindest kaum behandelt. Es sollte den Schüler:innen verdeutlicht werden, dass die verschiedenen Sexualitäten und Identitäten völlig normal sind. Es würde ein Verständnis für die Community zeigen - auch schon in jungen Jahren.#
Pride Month – Beeinflussung durch Schulen
Der Pride Month ist die Zelebrierung der Queeren Community. In Schulen könnte man den Pride Month vielfältig feiern. Man könnte speziell das Thema Sexualität und Identität ansprechen und den Schüler:innen bzw. den Lehrer:innen die Themen „Pride“ und „LGBTQ“ durch externes Fachpersonal näherbringen. Die Fahnen der Community hissen und den Leuten deutlich machen, dass man sich mit dem Wohl von Queeren Menschen befasst.
Das Schulsystem setzt sich eher weniger dafür ein und man sollte mit kleinen Aktionen anfangen, ein Statement zu setzen. In geschichtsträchtigen und sozialen Unterrichtsfächern könnte man über die Vergangenheit, den Hintergrund sowie über wichtige Personen aus der Zeit lernen und auch wie man Respekt gegenüber der Community zeigt, lernen. Man würde dadurch auch Kindern und Jugendlichen mehr Verständnis darüber geben, was solche Menschen in ihrer Vergangenheit durchleben mussten. Was man in der Schule lernt, wird nämlich auch als realistischer angenommen. Den Pride Month zu feiern, wäre somit schon ein erster Schritt.
Was wäre, wenn…
…der Themenbereich LGBTQ+ schon immer im Lehrplan gewesen wäre?
Homophobie wäre zu einer großen Wahrscheinlichkeit nicht mehr so verbreitet. Es würden sich mehr Leute mit dem Thema befassen und sich ihrer eigenen Sexualität und Identität bewusster sein. Es gäbe keine Angst vor dem „Comming-Out“ und die Menschheit würde allgemein bezüglich Queeren Menschen offener sein.
Natürlich gibt es bei jedem Menschen etwas auszusetzen oder es wird irgendwas nicht akzeptiert. Wir Menschen werden nie „perfekt“ für alle sein, es wird bei jedem von uns etwas von irgendwem auszusetzen geben. Man sollte jedoch genau das vermeiden. Denn man sollte andere so behandeln, wie man auch behandelt werden will. Sieh durch die Augen anderer und versuche ihre Geschichte zu verstehen, um dann einen anderen Blick auf die verschiedenen Hintergründe zu bekommen.
Was geändert werden kann und die Zukunft!
Das freie Ausleben seiner Sexualität und Identität. Das ist das Ziel jedes Queeren Menschen. So viel könnte vermieden werden, wenn die Community so akzeptiert werden würde, wie sie ist. Würde man in der Schule anfangen aufzuklären, wäre das ganze Thema viel einfacher. Das Streben nach Akzeptanz wird immer größer. Man sieht die Veränderung, doch auch die Diskriminierung geht nicht unter.
Wir als Gesellschaft müssen einfach schauen, dass wir so gut wie möglich ankämpfen. ~Miriam
Die Zukunft liegt in unseren Händen. Der Regenbogen soll ein Zeichen der Vielfältigkeit, des Friedens und der Akzeptanz sein. Bringen wir die Menschheit dazu, den Regenbogen als dieses Zeichen anzusehen und die Nachricht der Community wahrzunehmen. Jede bzw. jeder kann Diskriminierung gegensteuern. Schaut nicht weg!




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