Laut "Refurbed"-Studie
Burgenland sitzt auf 140.000 ungenutzten Smartphones

- Eine aktuelle Studie zeigt das Potenzial von ungenutzten Smartphones.
- Foto: Symbolfoto: Pixabay
- hochgeladen von Julia Gerold
Im Burgenland liegen über 450.000 alte Smartphones ungenutzt herum. Diese könnten aber nicht Geld bringen, sondern auch Elektroschrott vermeiden und Ressourcen schonen. Das zeigt eine aktuelle Studie von "refurbed".
BURGENLAND. Knapp 450.000 ungenutzte Smartphones haben die Burgenländerinnen und Burgenländer. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Fraunhofer Austria, die das Unternehmen "refurbed" in Auftrag gegeben hat. Die Berechnungen basieren auf Geräten, die zwischen 2011 und 2023 in Haushalten angesammelt wurden. Neuere Geräte aus dem Jahr 2024 wurden noch nicht miteinbezogen.
Ziel der Studie, die bereits zum dritten Mal in Folge durchgeführt wurde, war es, das wirtschaftliche und ökologische Potenzial ungenutzter Altgeräte in Österreich zu analysieren. Im Burgenland zeigt sich laut refurbed ein erhebliches ungenutztes Rückkaufpotenzial. "Von den mehr als 450.000 Handys, die derzeit in den Schubladen Burgenlands liegen, könnten mehr als 140.000 Geräte zurückgekauft, refurbished und damit in einen zweiten Lebenszyklus überführt werden", meint Co-Founder von "refurbed" Peter Windischhofer.

- Co-Founder von "refurbed" Peter Windischhofer
- Foto: refurbed
- hochgeladen von Verena Kriechbaum
Bis zu 200 Euro pro Gerät
"Refurbished werden" bedeutet so viel wie eine professionelle Generalüberholung erhalten, sodass die Handys erneut verkauft werden können. Konsumentinnen und Konsumenten könnten bis zu 200 Euro pro Gerät für eine solche Generalüberholung erhalten. Diese Altgeräte, die im Burgenland kursieren – oder besser gesagt in den Schubladen liegen, besitzen laut Analyse einen geschätzten Marktwert von 4,5 Millionen Euro. Der Materialwert wird wesentlich geringer auf über einer Million Euro geschätzt.
"Refurbed" betont, dass gebrauchte Geräte häufig auch mit Gebrauchsspuren noch wirtschaftlich interessant sein können. Kratzer oder schwache Akkus sind laut Unternehmen keine Ausschlusskriterien für einen Rückkauf – im Gegenteil: Diese Komponenten lassen sich gut ersetzen. Entscheidend ist vor allem das Alter des Geräts.
Fast 100.000 Tonnen E-Waste
Auch auf europäischer Ebene wurde das Potenzial analysiert: Insgesamt wurden laut der Studie bisher fast 100.000 Tonnen E-Waste angesammelt. Durch Refurbishment "könnten wir rund 20.000 Tonnen an Produkten ein zweites Leben schenken", meint Windischhofer. Somit könnte eine enorme Menge an Elektroschrott vermieden werden. Bei einer Verdopplung der durchschnittlichen Nutzungsdauer von Smartphones – von derzeit 2,8 auf 5,6 Jahre – ließe sich das E-Waste-Wachstum um rund ein Viertel reduzieren.

- Die Nutzungsdauer von Smartphones wird immer kürzer und die Geräte verenden meistens in Schubladen.
- Foto: refurbed
- hochgeladen von Andreas Neumayer
Neben des Elektroschrotts wurden im Rahmen der Studie auch Szenarien zur künftigen Nutzung und Wiederaufbereitung von Altgeräten berechnet. Demnach würde sich bei einem "weiter wie bisher" die Menge an Elektroschrott bis 2030 auf 140.000 Tonnen erhöhen. Wenn alle geeigneten Altgeräte wiederverwendet werden würden, müssten zwei Jahre lang keine neuen Smartphones für die EU produziert werden. Durch zusätzlich verlängerte Nutzungsdauer würde die EU laut der Studie für drei Jahre unabhängig von neuen Smartphone-Lieferungen werden.
Das könnte dich auch interessieren:





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.