Herbsternte Burgenland 2023
Erntemenge trotz Wetterextreme über dem Durchschnitt

- Trotz der Wetterextreme liegen die Erntemengenschätzungen von Körnermais, von der Sojabohne und von Sonnenblumen über dem Durchschnitt der letzten Jahre.
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Die Prognosen der heurigen Herbsternte liegen trotz der vielen Wetterextreme mengenmäßig über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Vor allem die Sojabohnenfläche hat im Burgenland dazugewonnen und liegt bei etwa 25.800 Hektar. Schäden durch Hagel, Sturm und Überschwemmung belaufen sich heuer auf 3,5 Mio. Euro, wobei vorwiegend das Südburgenland betroffen war.
BURGENLAND. Bereits die Hälfte der Ernte auf den Ackerflächen burgenländischer Bauern findet im Herbst statt. Gründe dafür sind vor allem die Modernisierung, Klimaveränderung, aber auch die Beratung hin zu neueren und klimafiteren Sorten und Kulturen. Zu den Herbstkulturen gehören Körnermais, Sojabohne, Sonnenblume und Zuckerrübe. Insgesamt drei Viertel der knapp 55.000 Hektar sind bereits abgeerntet.
„Wir rechnen mit einem guten Durchschnitt der Erntemenge, die über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre liegt. Der Preis für Mais und Soja, aufgrund von Marktverwerfungen durch ukrainische Produkte, ist ein Drittel bis die Hälfte weniger als im Vorjahr. Die Ausgaben für Betriebsmittel sind aber nicht gesunken. Das sorgt bei Bauern für Unzufriedenheit", so Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland.
Sojabohnen, Sonnenblumen, Zuckerrüben, etc.
Im Burgenland wird eine Fläche von 182.320 Hektar landwirtschaftlich genutzt. Davon werden im Sommer rund 56.600 Hektar Getreide bewirtschaftet. Auf den Herbst fallen rund 55.000 Hektar, auf denen hauptsächlich Körnermais, Sojabohnen, Sonnenblumen und Zuckerrüben angebaut werden. Vor allem die Sojabohnenfläche hat in den letzten Jahren im Burgenland dazugewonnen und liegt heuer bei etwa 25.800 ha - vor zehn Jahren waren es noch 14.000 Hektar.

- (v.l.n.r.) Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland, Rübenbauernbund-Präsident Markus Fröch und Martin Burjan, Direktor der LWK Burgenland.
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Sojabohne auf dem zweiten Platz
Die wenigsten wissen scheinbar, wie bedeutend der Soja-Anbau im Burgenland mittlerweile ist. Soja rangiert nach dem Weizen bereits auf dem zweiten Platz der offiziellen Flächenstatistik im Burgenland. „Das liegt auch daran, dass die Landwirtschaftskammer dahingehend beraten hat, weil Soja besser mit Klimaveränderungen auskommt und auch die Nachfrage am Markt gegeben ist", erklärt Berlakovich.
Guter Durchschnitt erwartet
Der fehlende oder zu viele Niederschlag zur falschen Zeit begleitet heimische Bauern bereits das ganze Jahr über und sorgt für eine mengenmäßig gut durchschnittliche Herbsternte. Durch das nasskalte Wetter im Frühjahr konnten sich die Kulturen nur langsam oder gar nicht entwickeln. Im Frühsommer bis Mitte August war ausreichend Niederschlag gegeben. Dann folgten Unwetter und zu viel Regen, was für Überschwemmungen und Schäden auf den Äckern führte.
„Trotz der Wetterextreme liegen die Erntemengenschätzungen von Körnermais mit 88,5 dt/ha, von der Sojabohne mit 29,7 dt/ha und von Sonnenblumen mit 26,7 dt/ha über dem Durchschnitt der letzten Jahre", so Berlakovich.
Niederschlagsmenge über dem Durchschnitt
Jeder Bezirk im Burgenland verzeichnete mit Stand Mitte November 2023 eine höhere Niederschlagsmenge als im Vorjahr bis zum gleichen Zeitpunkt. Im Bezirk Oberpullendorf regnete es sogar um 235 Liter pro Quadratmeter mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das ist ein Plus von 40 Prozent und somit die Spitzenposition im Bezirksranking. Auch in den anderen Bezirken wurden mehr Niederschlagsmengen verzeichnet: Bezirk Neusiedl um 151 Liter pro Quadratmeter mehr (+29 Prozent), im Bezirk Eisenstadt um 96 Liter mehr (+18 Prozent), im Bezirk Mattersburg um 123 Liter mehr (+22 Prozent), im Bezirk Oberwart um 118 Liter mehr (+18 Prozent), im Bezirk Güssing um 178 Liter mehr (+27 Prozent) und im Bezirk Jennersdorf um 158 Liter mehr (+24 Prozent).
Dürre- und Unwetterschäden
Laut Hagelversicherung belaufen sich die Dürreschäden im Ackerbau im Burgenland heuer auf 4 Mio. Euro und die Schäden durch Hagel, Sturm und Überschwemmung im Ackerbau auf 3,5 Mio. Euro. „Vor allem das Südburgenland - hier besonders das Lafnitz- und Raabtal - waren von den meisten Überschwemmungsschäden betroffen, infolge starker Regenfälle im Frühjahr", so Martin Burjan, Direktor der LWK Burgenland.
Gute Qualität und Menge der Zuckerrüben
Auf rund 2.300 Hektar werden im Burgenland Zuckerrüben angebaut. Mit der Qualität und der Menge der Zuckerrüben sei man heuer sehr zufrieden. Die Rübenbauern hätten außerdem einen guten Preis für die Zuckerrüben bekommen, so Rübenbauernbund-Präsident Markus Fröch. Dadurch erhofft man sich, dass in Zukunft wieder mehr Zuckerrüben angebaut werden.

- Rübenbauernbund-Präsident Markus Fröch (links) hofft auf mehr Zuckerrübenanbau in den kommenden Jahren.
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