Wirtschaftskammer-Präsident Nemeth
„Wir stecken in einer veritablen Krise“

- „Wir müssen die Leistungsträger wieder mehr unterstützen“, fordert Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth in seiner Rede vor dem Wirtschaftsparlament.
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Beim Wirtschaftsparlament standen die Sorgen der heimischen Unternehmer rund um die Entwicklung der Energiepreise und des Arbeitsmarktes einmal mehr im Mittelpunkt. Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth forderte ein Entlastungspaket für die Wirtschaft.
EISENSTADT. „Anstatt uns über das Abklingen der Corona-Pandemie freuen zu können, müssen sich die burgenländischen Unternehmer mit den Folgen des Angriffskrieges in der Ukraine auseinandersetzen: Lieferkettenprobleme, wahnwitzige Energiepreise, die galoppierende Inflation und der massive Arbeitskräftemangel. Wir stecken in einer veritablen Krise“, betonte Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth anlässlich der Sitzung des Wirtschaftsparlaments in der Wirtschaftskammer in Eisenstadt.
Strompreiskosten-Ausgleichsgesetz
Nemeth wies vor allem auf die Belastungen der heimischen Betriebe aufgrund der immens steigenden Energiekosten hin. „Wir brauchen ein Entlastungspaket für die Wirtschaft! Konkret muss etwa das Strompreiskosten-Ausgleichsgesetz finalisiert werden, das zur teilweisen Kompensierung der indirekten CO2-Kosten dient“, so Nemeth.

- Der Arbeitskräftemangel und die hohen Energiepreise standen im Mittepunkt des Wirtschaftsparlaments.
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„Verstaatlichtenpolitik wenig hilfreich“
Eine weitere große Herausforderung der kommenden Jahre sei der Arbeitskräftemangel. Nemeth: „Wir brauchen Menschen, die Photovoltaik-Anlagen aufstellen, Häuser bauen, im Tourismus arbeiten. Hier ist eine Verstaatlichtenpolitik ebenso wenig hilfreich, wie ein politisch propagierter Mindestlohn.“
„Leistungswillen fördern“
Der Forderungskatalog der Wirtschaft, um dem Arbeitskräftemange entgegenzuwirken: „Wir müssen Leistungswillen fördern, steuerliche Modelle schaffen, damit den Menschen mehr Netto vom Brutto bleibt, Arbeitslose wieder in Beschäftigung kommen wollen, Teilzeitkräfte wieder in einen Vollzeitjob wechseln und Pensionisten gerne länger arbeiten.“ so Nemeth. Außerdem müssen Kinderbetreuung, Mobilitätsangebote und die Digital-Infrastruktur ausgebaut werden.


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