Döbling
Novak und Sima bezichtigen Resch der Unwahrheit - dieser widerlegt
Rund um den Radweg Krottenbachstraße ist eine weitere Facette dazugekommen. Die Landesparteisekretärin und Döblinger Bezirksparteivorsitzende Barbara Novak (SPÖ) nennt Details zum Arbeitsgespräch zwischen Daniel Resch (ÖVP) und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Ein Radfahren gegen die Einbahn in der Hutweidengasse wäre für Sima nie in Frage gekommen, Resch würde die Unwahrheit sagen. Sima selbst spricht davon, dass Radfahren gegen die Einbahn für sie zu wenig sei. Doch der Döblinger Bezirksvorsteher widerlegt diese Aussage mit Beweisen.
WIEN/DÖBLING. Der Radweg Krottenbachstraße ist nach Berichterstattungen der BezirksZeitung nun wienweit Thema. Wie der "Kurier" in seiner Ausgabe am Montag berichtete, soll es innerhalb der SPÖ zu Diskussionen gekommen sein. Auf der einen Seite SPÖ-Landesparteisekretärin, Gemeinderätin und Döblinger Bezirksparteivorsitzende Barbara Novak, auf der anderen Seite Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).
"Dem Vernehmen nach soll es ordentlich gekracht haben", schrieb der "Kurier". Der Grund: Döblings Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) verkündete nach einem Arbeitsgespräch mit Sima exklusiv in der BezirksZeitung , dass man sich einig sei: Der Radweg Krottenbachstraße solle nicht auf der Strecke weitergeführt werden – stattdessen komme Radeln gegen die Einbahn in der Hutweidengasse.
Novak selbst war bei dem Arbeitsgespräch nicht dabei. Sie habe sich allerdings anschließend mit Sima über das Thema ausgetauscht. Sie spricht gegenüber der BezirksZeitung von "einer Linie" innerhalb der SPÖ. Sowohl die Bezirks- als auch die Stadt-SPÖ möchte sicheres Radfahren ermöglichen, und das ginge in der Hutweidengasse nur mit einer Fahrradstraße. Verwerfungen mit Sima gäbe es daher keine.
Sicher sei laut Novak jedenfalls: "Resch möchte auf jeden Fall ein Radeln gegen die Einbahn in der Hutweidengasse durchsetzen. Das lehnt die SPÖ inklusive Stadträtin Sima ab." Andere Meldungen, die Resch verlautbarte, wären dazu nicht richtig. Novak sei bereits das "Kampagnendenken" von Resch gewohnt und wirft ihm vor, die Unwahrheit zu behaupten: "Sima hat auch nie vorgeschlagen, Radeln gegen die Einbahn dort durchzusetzen", will Novak wissen. Die Verkündung von Resch, Sima hätte sich mit ihm in diesem Punkt geeinigt, sei ihres Wissens nach "schlicht einfach nicht wahr."
Sima: "Sind uns völlig einig!"
Die BezirksZeitung hat auch bei der Planungsstadträtin angefragt. "Wenn Bezirksvorsteher Resch das Bezirksradwegenetz ausbauen will, braucht er keine Zustimmung der Stadt Wien, sondern muss sich Mehrheiten im Bezirksparlament suchen", leitet man von Sima persönlich weiter.
"Offensichtlich hat er diese in Sachen Radweg nicht, daher hat er nun ein Problem. Wir warten die Entscheidung des Bezirksbeschlusses in der nächsten Bezirksvertretungssitzung ab. Neos, SPÖ und Grüne haben bekanntlich einen Antrag für eine Fahrradstrasse in der Hutweidengasse eingebracht, um Sicherheit für die Radfahrenden zu gewährleisten."
"Wenn dieser Antrag durchgeht und die Entscheidung getroffen wird, dann wird die Hutweidengasse auf Bezirkskosten umgebaut", vermittelt Sima. Und auch sie versichert nochmals: "SPÖ-Döbling-Bezirksvorsitzende Barbara Novak und ich sind uns völlig einig: Radeln gegen die Einbahn in der Hutweidengasse ist zu wenig!", so die Planungsstadträtin.
Resch beweist, die Wahrheit zu sagen
Der Döblinger Bezirksvorsteher Resch kann die Diskussion hingegen nicht verstehen. Er wird von Novak der Unwahrheit bezichtigt und Sima lehnt Pläne zum Radeln gegen die Einbahn auf einmal ab? Resch lieferte der BezirksZeitung mehrere nachvollziehbare und eindeutig belegbare Beweise, dass es in den Verhandlungen sehr wohl um diese Variante in der Hutweidengasse ging. Sprich: Radeln gegen die Einbahn, nicht wie nun von Novak und Sima kolportiert um eine Fahrradstraße. Und, dass diese Form für Sima durchaus angemessen war, um sie als "Fahrradfreundliche Radstrecke" zu bezeichnen.
Er widerlegt damit die Aussage Novaks, dass er mit einer Unwahrheit an die Öffentlichkeit gegangen sei. Und gleichzeitig zeigt er auch auf, dass Sima Radeln gegen die Einbahn – zumindest bis vor Kurzem – doch als sicher genug gutgeheißen hatte.
Auf dieser Grundlage gibt er daher gegenüber der BezirksZeitung bekannt: „Ich freue mich, dass Frau Stadträtin Sima und ich uns mit Radfahren gegen die Einbahn auf eine gemeinsame Alternativlösung einigen konnten, die sich die Bezeichnung ,Fahrradfreundliche Straße' verdient hat. An dieser Vereinbarung halte ich selbstverständlich fest.“
Abstimmung am Donnerstag
Unterdessen haben Bezirks-SPÖ, -Grüne und -Neos bereits einen Antrag für eine Fahrradstraße in der Hutweidengasse für die Bezirksvertretungssitzung am Donnerstag formuliert. Dies würde erneut viele Parkplätze kosten – die FPÖ Döbling rechnet etwa mit 97 – und das Bezirksbudget wesentlich strapazieren.
Denn: Der Radweg Krottenbachstraße wäre auf einer Hauptradroute und damit Angelegenheit der Stadt. Die Fahrradstraße in der Hutweidengasse liegt dafür in der Bezirkskompetenz. SPÖ, Grüne und Neos haben zwar eine Mehrheit im Bezirksparlament, dies heißt aber nicht, dass der Beschluss auch bindend ist und die Fahrradstraße dann auch so kommt.
Denn letztendlich müssen die Magistratsabteilungen eine mögliche Umsetzung überprüfen, welche in diesem Fall Stadträtin Sima unterstehen. Die BezirksZeitung hält dich rund um die Radwegdebatte weiterhin auf meinbezirk.at/doebling am Laufenden.
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