Stadtentwicklungsgebiet
Aufregung um Projekt „Erzherzog-Karl-Straße Süd“
Im Stadtentwicklungsgebiet "Erzherzog-Karl-Straße Süd" gehen jetzt endgültig die Wogen hoch.
WIEN/DONAUSTADT. Erbaulich ist dieses Thema in der Donaustadt meist nicht, sondern eher Stein des Anstoßes. Es geht um die Debatte, wo neuer Wohnraum geschaffen werden soll. Während Bürgerinitiativen darauf verweisen, dass immer mehr Grünraum Bautätigkeiten zum Opfer fällt, wird von Seiten der Bezirksvorstehung betont, dass es aufgrund des Zuzugs neuen leistbaren Wohnraum benötige.
Eine Diskussion, die den Bezirk schon seit geraumer Zeit beschäftigt und sich auch hinsichtlich des Stadtentwicklungsgebiets „Erzherzog-Karl-Straße Süd“ wieder entlädt. Dort ist es die Interessensgruppe der Wohnhausanlage in der Eibengasse 56 und 57, die auf die Barrikaden geht.
Nur das Minimum
Man habe zwar Verständnis, dass es neuen Wohnraum brauche, doch die Sorgenfalten wachsen: "Wir wollen nicht, dass dieses Gebiet zu einer neuen Seestadt wird", so ein Anrainer. Die Sorgen rühren von den Plänen zum Projekt: "Aus unserer Sicht werden ganz bewusst nur die gesetzlichen Mindestmaße bei den Abständen des geplanten Gesamtprojektes zu den bereits bestehenden Wohnhäusern eingehalten." Dies gelte auch für die Bauhöhe einiger Häuser.
Hand in Hand gehe das mit Verlust von Grünflächen, dem Lebensraum für unzählige Tiere. Zusammengefasst: ein "massiver Verlust an Lebensqualität der betroffenen Anrainer, auch durch zusätzliche künftige Lärmbelästigung.
Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) ist im Bilde: "Ich kann verstehen, dass notwendiger neuer Wohnraum möglichst nie in der eigenen Umgebung geschaffen werden soll. Dennoch brauchen die Menschen eine Wohnung. Dort wo das Haus steht, in dem man selbst wohnt, gab es früher auch Wald und Wiese." Es gehe aber darum, so wenig Fläche wie möglich zu versiegeln.
Deshalb, so Nevrivy, sei es notwendig, möglichst dicht zu bauen. Fünf Wohnungen übereinander oder nebeneinander, das mache den Unterschied beim Flächenverbrauch. Auch die Infrastruktur sei vorhanden: "Dass diese direkt an der U-Bahn gelegene Fläche für Wohnbau verwendet wird, ist natürlich seit jeher geplant."
Die Anrainer hätten sich gerne mit Nevrivy getroffen, dieser habe sich aber keine Zeit genommen, um das Areal aufzusuchen. "Als Bezirksvorsteher kenne ich die Örtlichkeiten wirklich sehr gut, für ein Gespräch lade ich üblicherweise zu mir ins Büro. Leider ist die Gruppe der Anrainer dieser Einladung nicht gefolgt", so Nevrivy. Bei diesem Thema wird wohl auch künftig kein Stein auf dem anderen bleiben.
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