Klimaaktivisten
Polizei wollte Lobau-Camp in der Donaustadt räumen
Seit elf Monaten belagern mehrere Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Bewegung "LobauBleibt" und protestieren gegen die geplante Stadtstraße. Mehrmals wurde der Protest aufgelöst, am Montag soll es einen weiteren, erfolglosen Versuch gegeben haben.
WIEN/DONAUSTADT. Elf Monate lang steht ein Protestcamp der Bewegung "LobauBleibt" in der Anfanggasse im 22. Bezirk. In diesem Zeitraum wurde das improvisierte Camp mehrmals geräumt, doch die Klimaaktivistinnen und -aktivisten stehen dort noch immer und protestieren gegen die geplante Stadtstraße.
Am Montagvormittag, 22. August, haben Vertreter der Wiener Polizei sowie der Stadt Wien versucht, das angemeldete Protestcamp "mit sofortiger Wirkung" aufzulösen. Wie Aktivistin Lena Schilling der BezirksZeitung sagte, ist das Protestcamp bis zum 30. September angemeldet. "Ohne offiziellen Grund und ohne Bescheid" seien die Vertreter sowie die Polizei gekommen und ersuchten die Räumung des Camps, so Schilling.
Baumpflegemaßnahmen
Die Räumung wurde mit "Baumpflegemaßnahmen" erklärt: "Dass unser Protestcamp die Baumpflege behindern würde, ist absurd. Wir haben ein gutes Einvernehmen mit den Wiener Stadtgärten und räumen für die Baumpflege benötigte Flächen natürlich sofort ein", schreibt die Bewegung in einer Aussendung.
Die Wiener Polizei konnte den Einsatz am Montag der BezirksZeitung bestätigen. Zuerst hieß es von der Polizei, dass die Stadt Wien dort mit Bauarbeiten beginnen möchte, weshalb die Protestgruppe aufmerksam gemacht wurde, die Baustelle zu verlassen. Am Montagnachmittag stellte Polizeisprecher Markus Dittrich klar, dass tatsächlich die "Baumpflegearbeiten" Grund für die Aufforderung waren.
Die Polizei soll der Protestgruppe bis zum 5. September Zeit gegeben haben, das Areal zu verlassen. "Weitere Maßnahmen, sofern erforderlich, behalten wir uns vor", teilte Polizeisprecher Dittrich mit.
20 Aktivisten vor Ort
Derzeit befinden sich bis zu 20 Aktivistinnen und Aktivisten im Protestcamp. Wie Schilling erklärte, sind dort 30 bis 40 Zelte aufgebaut. Es gibt auch "Küchen-, Wohnzimmer- und Abwaschzelte sowie ein wetterfestes Zelt", so Schilling.
Zuletzt haben die Aktivistinnen und Aktivisten von "LobauBleibt" Ende Mai die im Februar geräumte Stadtstraßen-Baustelle "Wüste" erneut besetzt. Bei der erneuten Räumung wurden 95 Personen vorläufig festgenommen.
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