Kleingarten-Causa
Donaustadt-Bezirksvorsteher Nevrivy spricht Klartext
Wegen des Erwerbs und der Umwidmung eines Kleingarten-Grundstücks steht der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy derzeit in Kritik. Die spätere Umwidmung zu Bauland hätte den Grundstückswert erheblich gesteigert. Vorwürfe wegen Einflussnahme stehen im Raum – vor allem vonseiten der Opposition. Der Bezirkschef äußerte sich gegenüber MeinBezirk.at zur Causa.
WIEN/DONAUSTADT. Wie am 17. September bekannt wurde, kaufte der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) im Jahr 2020 ein scheinbar normales Kleingartengrundstück in der „Kleingartensiedlung Sport- und Erholungszentrum Breitenlee“ (KGV Breitenlee). Doch nach einer Umwidmung zum Baugrund soll das Grundstück nun den doppelten Preis wert sein.
Die ersten Reaktionen aus der Politik folgten auf den Fuß. Vorwürfe wegen Einflussnahme stehen im Raum. Die Grünen Wien etwa fordern einen Rückzug von Bezirkschef Nevrivy. "Bezirksvorsteher Nevrivy muss sein Amt ruhend stellen, bis alle Vorwürfe aufgeklärt sind. Es stellt sich auch die Frage, ob es noch mehr solche Deals gibt", betonen David Ellensohn, Klubobmann der Wiener Grünen, und Gemeinderätin Heidi Sequenz.
Nevrivy bezieht Stellung
Die Wiener Volkspartei fordern von Nevrivy eine "lückenlose Aufklärung". "Gerade als Bezirksvorsteher wird einem von den Menschen ein Vertrauen entgegengebracht, das man nicht leichtfertig verspielen darf", so Gudrun Kugler, Bezirksparteiobfrau der Wiener Volkspartei - Donaustadt.
Der Donaustädter Bezirkschef selbst äußerte sich am Dienstag, 19. September, gegenüber MeinBezirk.at zu den Vorwürfen. "Ja, ich habe ein Grundstück in besagter Kleingartensiedlung im Sommer 2020 erworben. Bezahlt habe ich den geforderten Kaufpreis. Die angesprochene Widmungsänderung war zu diesem Zeitpunkt bereits seit acht Jahren im Gange, das Ansuchen des Vereins um Widmungsänderung an den Magistrat war bereits 2012", so Nevrivy.
Doch damit wurde auch seitens der Kleingartensiedlung bei potentiellen KäuferInnen geworben, so der Bezirksvorsteher weiter. "Die Widmung wurde in der Bezirksvertretung von allen Parteien einstimmig empfohlen. Eine Einflussnahme von mir auf das Widmungsverfahren, in welcher Weise auch immer, kann ich dezidiert ausschließen und weise derartige Behauptungen ausdrücklich zurück", so Nevrivy.
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