Bauprojekte
Drei neue Leuchtturmprojekte für die Seestadt Aspern
Die Siegerentwürfe für drei Hochhaus-Ensembles in der Seestadt Aspern wurden jetzt anhand eines Wettbewerbs gekürt.
WIEN/DONAUSTADT. Leuchttürme haben in der Geschichte der Menschheit stets eine prominente Rolle eingenommen - jener der Insel Pharos wurde sogar zum Weltwunder erkoren. Soweit ist man in der Seestadt zwar noch nicht, aber immerhin konnte man drei neue "Leuchttürme" präsentieren.
Mit den drei Gebäuden auf den Baufeldern im östlichen Seeparkquartier sowie an der Waterfront des Quartiers Seeterrassen werden sich neue Hochpunkte und markante Architekturen in das Stadtbild einfügen.
„Uns war wichtig, dass wir den Bauträgern für ihre Entscheidungen und Architekturwettbewerbe die bestmöglichen Grundlagen mitgeben können. Angesichts der Ergebnisse aller drei Wettbewerbe hat sich der Aufwand gelohnt“, betont Wien 3420-Vorstand Robert Grüneis.
Als Teil des Wiener Qualitätssicherungsprozesses wurden die Wettbewerbe von einer eigens gebildeten und von Stadtplanung, Bezirk und Vertretern des Aspern Beirats beschickten Lenkungsgruppe begleitet.
Ein Krokodil in der Seestadt
Im Rahmen des EU-weiten zweistufigen Realisierungswettbewerbs wurde aus insgesamt 20 Einreichungen das Architekturbüro Klammer Zeleny mit den Landschaftsplanern Lindle Bukor ausgewählt, um das von ihnen liebevoll als „Seestadtkrokodil“ bezeichnete Ensemble zu planen. Der Siegerentwurf, der drei Bauteile mit rund 1.000 Arbeitsplätzen, 100 Wohnungen und die multifunktionale Hochgarage optimal verbindet, wird als Grundlage für die Erlangung von Bebauungsbestimmungen dienen.
„Im Fokus dieses Leuchtturmprojektes steht ein nachhaltiges Gesamtkonzept – das reicht von der Bauweise über eine üppige Begrünung und Regenwassermanagement bis hin zu einem weitestgehend klimaneutralen Energiekonzept mit PV-Anlagen und Erdwärmenutzung“, sagt Gerd Pichler, Leiter der ARE-Projektentwicklung.
Ein Leuchtturm am Wasser
Beim Baufeld H5 ging das Team aus den Architekturbüros Zechner & Zechner und Studio VlayStreeruwitz mit DnD Landschaftsplanung als Sieger hervor. Ihr Projekt mit vier Bauteilen bietet in der als Arkade ausgeführten Sockelzone im Erdgeschoss Gastronomieflächen mit Schanigärten entlang der Seestadtpromenade und am „Stadtplatz“.
Hinzu kommen Gewerbeflächen an der Mela-Köhler-Straße sowie entlang der Ostseite/Lina-Bo-Bardi-Platz. Das LUSThaus weist einen Gesundheits- und Bewegungsschwerpunkt auf, das LUFT- und das LOFThaus beherbergen Gewerbe- bzw. Büroflächen sowie Wohnen.
„Wir freuen uns sehr, mit diesem Leuchtturmprojekt direkt am Wasser einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung in der Seestadt zu leisten“, so STC Development-Geschäftsführer Matthias Waibel.
Arkaden und ein grüner Sockel
Als Sieger des von Soulier Real Estate ausgelobten, nicht offenen Wettbewerbs für das Baufeld H1 setzten sich die Architekturbüros F+P Architekten und querkraft architekten gemeinsam mit YEWO Landscapes durch.
Das Wohnresort punktet mit einer einladenden Uferbebauung am See – sowie dem Twin und dem Hochhaus durchbrochen durch den öffentlichen Platz der Kulturen in der Mitte der Liegenschaft. Die Hochpunkte sind aufgesetzt auf die viergeschoßigen begrünten Sockelgebäude mit Dachgärten, die mit einer großzügigen Arkade das Seeufer begleiten.
"Wir sind begeistert vom Entwurf zu unserer Lili am See. Er besticht einerseits mit eleganter Architektur, seinem raffinierten Energiekonzept und besonderen Materialien. Andererseits überzeugen auch das flexible Nutzungskonzept und die Leichtigkeit, mit der das Team großzügige grüne Bereiche, eine Pool-Area sowie Spielbereiche für Kinder und Jugendliche mit der lebendigen Sockelzone in den Arkaden in Einklang bringt", so Ingrid Soulier.
Veranstaltungshinweise:
Eine Dialogveranstaltung zu den drei Siegerprojekten ist von 27. bis 29. Juni zu sehen. Unter dem Titel „Hochhäuser in der Seestadt - Der Stand der Dinge“ lädt die Stadt Wien zur Dialogveranstaltung im Technologiezentrum tz1, Seestadtstraße 27. Experten der Stadt Wien und die Projektentwickler bzw. Wettbewerbsgewinner stehen dabei für Fragen zur Verfügung.
Die Ausstellung ist täglich 15-19 Uhr geöffnet, die Fachbetreuung ist jeweils 17-19 Uhr vor Ort.
Die ARE lädt zusätzlich zu einer Ausstellung von 3. bis 7. Juli. In der VHS Kulturgarage, Am Ostrompark 18, werden jeweils 15-19 Uhr alle gültigen Wettbewerbsbeiträge zum Baufeld J6 präsentiert.
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