Donaustadt
In der Gärtnerei Ganger wird für den guten Zweck gegrillt
Die bekannte Asperner Gärtnerei Ganger feiert am Samstag, 17. September, ihr traditionelles Herbstfest. Neben allerlei Standln und Spezialitäten ist auch eine besondere Perle auszumachen, die sich dem guten Zweck verschrieben hat.
WIEN/DONAUSTADT. Es wird fleißig verkauft, gefeiert und gegrillt in der Gärtnerei Ganger am Samstag, 17. September. Zwischen 9 und 16 Uhr findet in der Aspernstraße 15-21 nämlich das traditionelle Herbstfest statt. Neben den zahlreichen Ständen der Direktvermarkter aus Wien und Umgebung, ist dabei auch eine besondere Perle auszumachen.
Am Stand von Grillmeister George Muga findet man alles, was das kulinarische Herz begehrt: Koteletts, Hühnerfleisch und Ganger-Gemüse bis hin zu gegrilltem Bärlauchbrot und Mango-Chili, und alles „mit einer selbstgemachten Würzung, die man sonst nirgendwo findet“, betont der Grillmeister. Noch besser allerdings ist mit Sicherheit, die Intention, die dem Stand zugrunde liegt. Denn alle am Grillstand sind ehrenamtlich tätig: Mit dem Reinerlös der Leckerbissen geschieht in Afrika viel Gutes.
Im Einsatz für Kenias Kleinbauern
Ich will Kenias Kleinbauern dabei helfen, ihr eigenes Überleben zu sichern“, betont Muga. Er weiß, wovon er spricht: Der seit zehn Jahren in Österreich lebende Wirtschaftsinformatiker im Dienst der Stadt Wien hat früher als Entwicklungshelfer in Ruanda und Sierra Leone gearbeitet. In seiner Freizeit ist der 43-Jährige ein Social Entrepreneur geblieben, als Gründer und Obmann des 2021 gestarteten Vereins „Chains of Work“.
Dieser unterstützt derzeit 80 Bauersfamilien im kenianischen Verwaltungsbezirk Homabay dabei, durch Umstellung ihrer Produktion den Folgen des Klimawandels zu trotzen. Besonders den jungen Müttern will Muga damit Zukunftsperspektiven vermitteln. So eröffnet „Chains of work“ den Kleinbäuerinnen die Möglichkeit, statt Mais – für den sich der Boden nur schlecht eignet – Bio-Erdnüsse anzubauen und aus der Ernte Erdnussbutter zu erzeugen.
Zuckerrohr und Geflügel
Letztere wurde von der Gesundheitsbehörde schon zertifiziert und darf damit nun in Supermärkten und auf Märkten verkauft werden. Der Verein stellt Erdnusssamen zur Verfügung, finanzierte eine Mühle und hat als nächstes Ziel die Anschaffung eines kleinen Traktors, den die Bauern dann ausleihen können – „gegen geringe Gebühr, damit so die Wartungskosten abgedeckt sind“, wie der Austro-Kenianer Muga erklärt.
Einmal jährlich besucht Muga „seine“ Projekte und entwirft angesichts der vielen Herausforderungen vor Ort immer neue Ideen, die dann meist auch umgesetzt werden. So startete „Chains of Work“ zur Stärkung des Zusammenhalts bereits in mehreren Dörfern Gemeinschaftsgärten sowie -küchen, in denen mittellose Menschen gegen Mithilfe essen können.
Ein Geflügelprojekt macht Kleinbauern mit der Hühnerzucht vertraut, eine Demo-Zuckerrohrfarm mit dem Knowhow und den technischen Fähigkeiten für den Einstieg in die Zuckerproduktion. Zudem werden auch Brunnen gebaut und Kinder durch Patenschaften gefördert. Weitere Infos gibt es unter www.chainsofwork.at.
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