„GNADEN-BAAD MARIAE, AUFF DEN BERG CALVARI / SO MIT MARIANISCHEN GNADEN-GERUCH SICH WEIT UND BREIT AUSGIESSEN THUT.“ Ein kirchen- und ortsgeschichtlicher Streifzug durch mehr als drei Jahrhunderte
Die Anfänge der später rasch anwachsenden Siedlung Eisenstadt-Oberberg und die Marienverehrung gehen auf den Fürsten Paul Esterházy (1635-1713, Regierung ab 1652) zurück, der 1674 auf einem Hügelzug westlich der Stadt eine Kapelle und später noch ein Armenhaus errichten ließ, das später in ein Kloster umgewandelt wurde, von dem aus Franziskaner, die immer mehr ansteigende Zahl der Wallfahrer betreuten.
Der ab 1701 nach dem Vorbild in Maria Lanzendorf errichtete Kalvarienberg, ein künstlicher Hügel mit Kapellen, Nischen und Grotten wurde zehn Jahre später geweiht. In diesem Jahr wurde auch die vom großen Marienverehrer Paul Esterházy in Auftrag gegebene Kopie des Gnadenbildes von Maria Einsiedeln von Großhöflein, wo es bereits große Verehrung genoss, in die erste Station des Kalvarienbergs, die Ölbergkapelle, übertragen. Die Pilgerzahlen stiegen rasch an und machten Umbauten und später sogar einen Neubau des Klosters (heute Haus der Begegnung) notwendig.
Weitere Stationen in der Geschichte waren die Aufhebung des Klosters unter Kaiser Josef II., die 1795 erfolgte Schaffung der „Doppelpfarre“ Schloßgrund-Oberberg, die Weihe der seit 1715 mit zeitlichen Unterbrechungen an den Kalvarienberg angebauten Bergkirche 1803 und die Zusammenführung von Skelett und Schädel des Komponisten Joseph Haydn im sog. Haydnmausoleum im Jahr 1954. Das Wiederaufleben der Wallfahrt im 19. Jahrhundert und immer wieder notwendige Restaurierungen bestimmen den Weg dieses Bauwerks bis heute.
Referent: Dr. Hans Peter Zelfel
Freie Spenden sind erbeten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.