Premieren im Doppelpack: Stimmungsvoll trotz kühler Temperaturen

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ST. MARGARETHEN/MÖRBISCH (sk). Eine Zitterpartie wegen drohenden Regens und starkem Windes war es hie wie da. Sowohl bei der Premiere der Opernfestspiele St. Margarethen am vergangen Mittwoch als auch bei jener der Seefestspiele Mörbisch am folgenden Abend wurden Publikum und Mitwirkende aber von Nass von oben verschont. Auch negative Reaktionen auf die Neuinszenierungen einer populären Verdi-Oper und eines Musical-Klassikers bleiben im Großen und Ganzen aus. Beide Produktionen konnten vielmehr Szenen- und Bravo-Rufe beim Schluss-Applaus ernten.

„Aida“ fast wie eine Live-Übertragung

Was Regisseur Robert Dornhelm mit seiner Inszenierung von „La Bohème“ im Steinbruch St. Margarethen im Vorjahr begann, reizte er heuer bei „Aida“ weiter aus: Auf LED-Wände übertragene und mittels Super-Beamer auf Felsen und Manfred Wabas kongeniale Bühnen- Dekoration projizierte Live-Bilder zeigen die Darsteller in Großaufnahmen, die ohne die Verwendung von Videokameras nicht möglich wären. Für die Zuschauer in den hinteren Rängen gerät der technische Großeinsatz ähnlich einer Hollywood-Produktion zum Vorteil. Leiden und Lieben der „Aida“ - bei der Premiere souverän verkörpert von Kristin Lewis, ihrer Gegenspielerin „Amneris“ - Annuziata Vestri erinnerte optisch und stimmlich an die große Maria Callas - und des „Radames“- bei der Premiere gegeben von Martin Muehle - lassen sich ohne Operngucker mit verfolgen, lenken allerdings vom Gesamteindruck ab. Für Zuschauer in den vorderen Reihen und für weniger Technik-Begeisterte mögen die vielen Projektionen sogar zu viel des Guten sein.

„Anatevka“ sprachlich gemischt

Die Seebühne Mörbisch wird in diesem Sommer zum ukrainisch-jüdischen Schtetl „Anatevka“ anno 1905. Bei der Premiere des gleichnamigen Musicals haderte der Fleischer aus der Fernsehwerbung Gerhard Ernst als Tevje eher als warmherziger Wiener denn als gewitzter jiddischer Milchmann mit seinem Gott und den Heiratsabsichten seiner Töchter. Intendantin Dagmar Schellenberger gab in der Inszenierung des Wahl-Berliners Karl Absenger Tevjes resolute Ehefrau Golde, die nicht von Erdäpfeln, sondern von Kartoffeln spricht. Die österreichisch-deutsche Melange geriet einigen Längen vor der Pause zum Trotz dennoch schmackhaft und verstand es zu berühren. Erfrischend die Traumszene, die sich heutiger Bühnenmittel bedient und sehr beeindruckend auch das abschließende Feuerwerk, das das zugleich wehmütige und hoffnungsfrohe Ende des Stücks widerspiegelt.

Abschied und Versöhnung

Auf der persönlichen Ebene der Intendanten waren die beiden Premieren höchst unterschiedlich geprägt. Für Wolfgang Werner hieß es nach 18 Jahren und einem schlussendlich finanziellen Debakel Abschied von den vom ihm gegründeten Opernfestspielen zu nehmen. Künftig übernimmt im Steinbruch der Grundeigentümer, die Esterházy Privatstiftung, das Zepter. Mörbisch-Intendantin Dagmar Schellenberger hingegen konnte öffentlich die Aussöhnung mit ihrem Vorgänger Harald Serafin verkünden, dem das Premierenpublikum bei der Begrüßung jede Menge Applaus spendete.

FOTOS: VIKTOR FERTSAK

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