20 Jahre Frauen bei der Feuerwehr
BEZIRK. „Nach Änderung des Feuerwehrgesetzes traten 1994 die ersten Frauen und Mädchen der Feuerwehr bei“, erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant Bernhard Strassner. Heute gibt es 179 weibliche Mitglieder. „Ich würde mich freuen, wenn der bisherige Trend der Frauen, der Feuerwehr beizutreten, auch in Zukunft beibehalten wird. Denn sie sind zum Großteil sehr ehrgeizig, im Dienst vollwertige und gleichberechtigte Mitglieder und bei Leistungsprüfungen oft in vorderen Rängen zu finden”, so Strassner.
„Übernehme jede Aufgabe“
So auch Julia Vlaschits aus Klingenbach, die heuer beim FLA Gold, der Feuerwehrmatura, landesweit den zweiten Platz erreichte. „Am Anfang war es schwierig, als Mädl musst du dir Respekt verschaffen“, so Vlaschits. Den hat sie mittlerweile: „Im Einsatz übernehme ich jede Aufgabe, die mir zugeteilt wird. Ich bilde Kameraden in meiner Wehr aus, werde demnächst die wichtigste Übung des Jahres leiten.“ Vlaschits ist aus der FF Klingenbach kaum mehr wegzudenken, verbrachte letztes Jahr mit rund 400 Stunden pro Jahr mehr Zeit im Feuerwehrdienst als ihre Kameraden,
„Feuerwehr mit Herz und Seele“
Feuerwehrmitglied mit Herz und Seele ist auch Sandra Brunäcker aus Purbach. Seit 2012 im Aktivstand hat sie bereits einige Leistungsprüfungen und Kurse absolviert. „Aus Begeisterung und Überzeugung meiner Tätigkeit bin ich motiviert, weitere Ausbildungen zu absolvieren und Aufgaben zu übernehmen”, ist Brunäcker stolz, Feuerwehrfrau zu sein. Auch Akzeptanzprobleme gibt es in Purbach nicht: „Die wahren Männer in unserer Feuerwehr akzeptieren uns Mädls und fördern unsere Weiterentwicklung”, so Brunäcker, die auch hauptberuflich Feuerwehrfrau ist. „Bei der Betriebsfeuerwehr Hofburg in Wien bin ich wie meine männlichen Kollegen in den Regeldienstbetrieb integriert, übernehme alle Aufgaben. Körperlich stoße ich aufgrund der anatomischen Gegebenheiten selten an meine Grenzen – das ist eine Frage des Trainings“, so die Feuerwehrfrau, die auch vor Einsätzen nicht zurückschreckt: „Einer der härtesten war ein Brand mit einer eingeschlossenen Person voriges Frühjahr. Zuerst leistete ich Erste Hilfe und psychische Betreuung der Betroffenen. Nachdem diese ans Rote Kreuz übereben wurden unterstützte ich den Außenangriff, danach hielt ich gemeinsam mit meinen Kameraden Brandsicherheitswache bis in die frühen Morgenstunden.“
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