Appartements im Tiergarten
Esterházy Betriebe planen die Errichtung eines „Gästehauses“ im Tierpark
Geht es nach den Plänen der Esterházy Betriebe soll der Tiergarten bei Schützen am Gebirge touristisch genutzt werden. Mit dem geplanten „Gästehaus“ bekommt auch die Debatte rund um die Umfahrungsstraße eine neue Facette.
„Die erste Planung für ein Gästehaus im Revier Tiergarten durch die Esterházy Betriebe erfolgte bereits im Jahr 2003 – damals noch als Jugendgästehaus. Aufgrund der positiven Entwicklung des Tourismus im Burgenland wurde das Projekt weiterentwickelt“, heißt es in einer Aussendung der Esterházy Betriebe.
Konkret ist die Errichtung von 18 großzügigen Appartements mitsamt einem kleinen Wellnessbereich und attraktiver Gastronomie geplant. Das Gästehaus in Holzbauweise im unteren Teil des historischen Tierparks entstehen. Das für seine Holzbauprojekte bekannte Architekturbüro Reinhard Schafler aus Graz zeichnet seit 2003 für die Planung verantwortlich.
Holz-Glasarchitektur
„Möglichst geringe Eingriffe in das Naturbild mit altem Baumbestand und Fischteichen bestimmen den Entwurf. Ein vom Terrain etwas angehobenes Holzdeck bildet die Basis für eine leichte Holz-Glasarchitektur mit großzügigen und beschatteten Freiflächen“, beschreibt Architekt Schafler das Projekt, das Ende Juni dem Gemeinderat von Schützen am Gebirge präsentiert wurde. Dabei wurde auf die behutsame und natürliche Aufwertung der Gemeinde aufmerksam gemacht. Außerdem soll ein Teil des Tiergartens für die Öffentlichkeit geöffnet und Schützen am Gebirge damit dem Leithaberg verbunden werden.
Bgm. Walter Hofherr zeigt noch eine gewisse Skepsis gegenüber dem Esterházy-Projekt. „Es sind noch einige Fragen offen, vor allem bezüglich des Verkehrs. Jedenfalls ist für die notwendige Flächenumwidmung ein Gemeinderatsbeschluss und die Zustimmung des Landes erforderlich. In der Regel versucht man das im Vorfeld abzuklären“, so Hofherr.
Heftige Kritik zu diesem Projekt kommt von der Interessensgemeinschaft „Schützen schützen“. „Bislang wurden seitens des unabhängigen Bürgerforums Schützen Naturschutzgründe vorgeschützt, um die Umfahrung zur Entlastung der lärm- und abgasgeplagten Bevölkerung zu verhindern und zu verzögern. Wie glaubwürdig solche Gründe sind, kommt jetzt an den Tag: Wenn es um wirtschaftliche Eigeninteressen der Umfahrungsgegner geht, interessiert sie die Natur und ihr Schutz so wenig wie der Schutz unseres Dorfes“, ist in einer Aussendung der Umfahrungsbefürworter zu lesen.
Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER, inwieweit die Umfahrungsstraße die Planungen für das Gästehaus beeinflussen würde, antworteten die Esterházy Betriebe: „Ein Planungs-Stopp von einigen Jahren bei der B50 wäre jetzt die einzig vernünftige Lösung, um in der Gemeinde eine ruhige Diskussion zuzulassen. Wir glauben, dass die Gemeinde nur gewinnen kann. Schließlich ist hier ein privater Eigentümer bereit, etwa 2 Millionen Euro auf eigenen Flächen zu investieren. Eine Gaststätte und ein neuer Beherbungsbetrieb würden außerdem 10 bis 15 Arbeitsplätze bringen.“
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