Kindergarten Oggau wird saniert
Auch eine Kinderkrippe ist geplant
Der Kindergarten in Oggau wird für rund 500.000 Euro saniert. Der Beschluss wurde mehrheitlich mit den SPÖ-Stimmen gestimmt, die Freie Bürgerliste (FBL) und die ÖVP forderten einen Neubau. Die Arbeiten werden im Juni 2021 beginnen.
OGGAU. Lange und emotional wurde im Vorfeld diskutiert, jetzt wurden die Arbeiten für die rund 500.000 Euro teuere Sanierung vergeben. Der Beschluss, den Kindergarten zu sanieren und nicht neu zu bauen, wurde mehrheitlich mit den Stimmen der SPÖ — die in Oggau die absolute Mehrheit hält — beschlossen.
Kindergarten samt Krippe geplant
Rund 330 Quadratmeter Gesamtfläche hat der Kindergarten in Oggau. Im Zuge der Sanierung wird das Gebäude nicht nur für die zwei Kindergartengruppen angepasst, sondern auch für eine Kinderkrippe adaptiert. Eine solche gibt es zurzeit nicht, die Oggauer Kinder mussten in die Nachbargemeinden ausweichen. „Die Kinderkrippe ist angedacht. Wir warten nur noch auf die Freigabe. Wir benötigen aber noch zusätzliches Personal für eine Krippe", so Bürgermeister Thomas Schmid (SPÖ).
So wird der Kindergarten in Zukunft aussehen
Der Baustart ist für Juni angedacht und soll bis zur zweiten Septemberwoche andauern. Nach den umfangreichen Umbauarbeiten wird der neue Kindergarten kaum wiedererkennbar sein. Schmid erklärt die Änderungsmaßnahmen: „Nicht nur werden Wände weggenommen, es wird auch eine neue Küche inklusive Essraum samt Belüftungsanlage entstehen, ein Schlafraum für die angedachte Kinderkrippe errichtet und die Bewegungs- und Gruppenräume erneuert. Zudem entstehen neue Sanitäranlagen, Garderoben, eine neue Fußbodenheizung und neue Fenster. Im Eingang werden Glastüren eine Einsicht in die Räume erlauben. Eine Kassettendecke wird für mehr Licht sorgen." Auch der Eingangsbereich wird erneuert und soll für mehr Sicherheit sorgen. „Es wird eine Gegensprechanlage installiert, die die Kindergärtnerinnen per Handy steuern können", so Schmid.
Lange Diskussion
Vorausgegangen war eine jahrelange Diskussion wegen Schimmelgefahr und Feuchtigkeit an den Wänden. 2019 wurde eine Trockenlegung des Gebäudes durchgeführt, der Verdacht auf Schimmel in den Wänden blieb aber bestehen. „Mir liegt sehr viel daran, auf das Wohl der Kinder zu achten. Ein Gutachten hat aber ergeben, dass an den Vorwürfen nichts dran ist", erklärt Bürgermeister Thomas Schmid (SPÖ). Eine Sanierung des Gebäudes ist aber trotzdem notfällig: „Wir haben das Gebäude von der Pfarre übernommen und mittlerweile sind die Räumlichkeiten schon sehr in die Jahre gekommen", erklärt Schmid weiter. Einen Neubau könne er aber vor allem jetzt in den Covid-19-Zeiten nicht verantworten. „Bei den Kosten ist der Netto-Betrag von 400.000 Euro ausschlaggebend, da die Gemeinde im Bereich Kindergarten vorsteuerabzufähig ist. Wir haben das Geld nicht für einen Umbau. Zudem sind die Geburtszahlen in Oggau stagnierend, teils sogar rückläufig. Eine Sanierung ist vorausschauend das Beste für die nächsten zehn bis 15 Jahre", so der Bürgermeister. Vizebürgermeister Mario Sallmutter ist da anderer Meinung: „Die Räume und der Garten werden durch eine Sanierung nicht größer. Vielleicht kommen wir mit dem jetzigen Stand der Kinderanzahl in Oggau mit der Größe aus, sollten es aber in Zukunft mehr Geburten geben, stoßen wir bald an unsere Grenzen. Die Mehrkosten für einen Neubau würden sich langfristig rentieren." Zudem zweifelt Sallmutter an den angedachten Kosten für die Sanierung, er rechnet mit weit höheren Beträgen. Die ÖVP beteiligte sich aber an der Planung: „Wir haben die Sanierungspläne vorab erhalten und auch einige Punkte, wie etwa den Wunsch für eine Fußbodenheizung eingebracht, sind aber mit einzelnen Punkten, wie etwa der Lichtsituation nicht zufrieden", ergänzt Sallmutter abschließend.
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